Baustoffe & Haustechnik im Neubau
Inhaltsverzeichnis
Gesetzliche Anforderungen an Neubauten
Das Kantonale Energiegesetz KEnG definiert, was im Rahmen eines Neubaus aus energetischer Sicht eingehalten werden muss. Kommunale Reglemente können dieses verschärfen. Was im Kanton und in der Stadt Luzern gilt, finden Sie unter folgendem Link.
Gesunde Baustoffe
Besonders bei Neubauten ist die Gefahr gross, schädliche Materialien verbaut zu haben. Diese können über die ersten Jahre stark ausdünsten oder erst nach Jahrzehnten zu unbemerkten Problemen führen. Die Materialien schaden oft nicht nur der Umwelt, sondern auch den bewohnenden Menschen und Tieren. Damit dies nicht passiert, bieten wir Ihnen gerne eine kostenlose Beratung zu nachhaltigen Materialien an.
Der Kanton Luzern fördert zudem treibhausgasarme Baumaterialien bei Um- und Neubauten mit hohen Beiträgen.
Adressen für baubiologisches Bauen
Gerne verweisen wir jeweils an den Fachverband Baubioswiss für gesundes und nachhaltiges Bauen und Leben. Der Verband verfügt über ein gutes Netzwerk von baubiologisch sensibilisierten Unternehmen.
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Heizen
Anforderungen an die Deckung des Wärmebedarfes und Heizsystem
Je nach gewünschtem Heizsystem fallen die energetischen Anforderungen an die Gebäudehülle und Haustechnik unterschiedlich aus. Heizt man besonders umweltfreundlich, so sinken die Anforderungen an die Gebäudehülle und Haustechnik. Möchte man fossil heizen, so muss man die strengsten Vorschriften einhalten. Also sind fossile Heizungen in Neubauten grundsätzlich noch erlaubt, doch die Auflagen an die Gebäudehülle und Haustechnik dürften dieses Heizsystem unwirtschaftlich werden lassen.
Fossile Energiequellen
Die Nutzung fossiler Energiequellen birgt erhebliche Herausforderungen, da sie die Freisetzung von CO2 verursachen, das über Jahrmillionen im Untergrund gespeichert wurde. Diese Emissionen verstärken den Treibhauseffekt in der Atmosphäre und tragen zur voranschreitenden Klimakrise bei. Zu den bekannten fossilen Energieträgern zählen Kohle, Heizöl, Erdgas, Uran, Diesel, Benzin und Kerosin.
Nicht nur fossile, sondern auch nicht erneuerbare Energiequellen bergen ihre eigenen Probleme, insbesondere durch ihre ineffiziente Nutzung und den damit verbundenen schlechten Wirkungsgrad. Direktelektrische Heizungen, wie Elektroboiler oder Infrarotheizungen, fallen in diese Kategorie.
Ein besonders bedenklicher Beitrag zum Treibhauseffekt stammt aus der Entstehung von Methan, vor allem in der Landwirtschaft, insbesondere in der Viehproduktion. Methan ist ein hochpotentes Treibhausgas, dessen Emissionen einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel haben können.
Die dringende Notwendigkeit, von fossilen und ineffizienten Energiequellen abzurücken, betont die Bedeutung einer verstärkten Umstellung auf erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien. Durch diese Massnahmen können wir nicht nur unseren ökologischen Fussabdruck reduzieren, sondern auch aktiv zum Schutz unseres Planeten und der Bekämpfung des Klimawandels beitragen.
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Kühlen
Ob ein Gebäude gekühlt werden darf, muss über das folgende Schema geklärt werden. Die einzelnen Vollzugshilfen (z.B. EN-102) können Sie durch anklicken des Feldes downloaden.
Freecooling
Kühlen über Erdsonden-Wärmepumpen wird als Freecooling (gratis kühlen) bezeichnet. Diese Technik wird nicht als aktive Kühlung definiert und ist somit zulässig.
Darüber hinaus regeneriert sich im Sommer der Boden. Genauer bezeichnet bedeutet dies, dass im Sommer Wärme im Boden gespeichert wird, welche im Winter wieder zum Heizen genutzt werden kann. Diese Symbiose aus Kühlen und Heizen ist ideal und sollte von Anfang an mit der Heizungsplanung berücksichtigt werden.
Eine wichtige Voraussetzung des Freecoolings ist jedoch, dass Boden-, Wand- oder Kühlsegel vorhanden sind. Bei Radiatoren entsteht die Gefahr von Kondenswasser, welches der Bausubstanz Schaden zufügen kann.
Ventilatoren
Eine kostengünstige Alternative ist die einfache Umwälzung von Raumluft mittels Ventilator. Für die Installation von Ventilatoren gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Energieeffiziente Geräte finden Sie auf
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Solarenergie
Die Sonne liefert innert drei Stunden soviel Energie auf die Erde, wie die gesamte Erdbevölkerung in einem Jahr benötigt. Dabei nutzen wir diese Energie schon immer – meistens aber nur sehr unbewusst: Beispielsweise lassen wir unsere Wäsche an der Sonne trocknen oder erwärmen uns selbst im Sonnenbad auf dem Balkon.
Wind
Im Kanton Luzern gewinnt die Nutzung von erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung, und die Windkraft nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Die Ausnutzung des windigen Potenzials der Region ermöglicht nicht nur eine nachhaltige Energieerzeugung, sondern trägt auch dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Der Kanton Luzern weist zwar nicht die windreichen Bedingungen einiger Küstenregionen auf, dennoch gibt es Gebiete mit ausreichendem Windpotenzial, die für die Windkraftnutzung in Betracht gezogen werden können. Durch eine sorgfältige Standortauswahl und die Nutzung moderner, leistungsfähiger Windturbinen können auch im Binnenland bedeutende Mengen an sauberer Energie erzeugt werden.
Umweltfreundliche Energieerzeugung
Die Windkraft ist eine umweltfreundliche Energiequelle, die im Vergleich zu fossilen Brennstoffen geringere Treibhausgasemissionen verursacht. Der Ausbau der Windenergie im Kanton Luzern trägt somit zur Reduzierung der CO2-Bilanz und zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
Regionale Unabhängigkeit
Die verstärkte Nutzung von Windkraftanlagen fördert die regionale Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Der Kanton Luzern kann somit einen grösseren Anteil seines Energiebedarfs aus eigenen erneuerbaren Quellen decken, was langfristig ökonomische Vorteile und Energiesicherheit mit sich bringt.
Wirtschaftliche Impulse
Der Ausbau der Windkraft schafft nicht nur Arbeitsplätze im Bereich der Anlageninstallation und -wartung, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft. Durch Investitionen in erneuerbare Energien kann der Kanton Luzern positive wirtschaftliche Impulse verzeichnen.
Trotz der vielen Vorteile der Windkraft stehen auch Herausforderungen im Raum, insbesondere im Hinblick auf Landschaftsschutz und Akzeptanz in der Bevölkerung. Ein sorgfältiges Planungs- und Kommunikationsmanagement ist entscheidend, um potenzielle Konflikte zu minimieren und die nachhaltige Entwicklung der Windenergie im Kanton Luzern zu fördern.
Die Windkraft im Kanton Luzern repräsentiert eine vielversprechende Möglichkeit, saubere und nachhaltige Energie zu erzeugen. Durch einen ausgewogenen Ausbau unter Berücksichtigung von Umweltaspekten und der lokalen Akzeptanz kann die Region eine führende Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
Gebäudetechnik
High-Tech
Smart Meter
Die Einführung von Smart Metern markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung energieeffizienter Haushalte und Unternehmen im Kanton Luzern. Diese intelligenten Messgeräte ermöglichen eine präzise Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs in Echtzeit. Durch die aktuellen Umstellungen bei Energieversorgern wie CKW und ewl erhalten Verbraucher die Möglichkeit, ihren Energieverbrauch genauer zu verstehen und aktiv an der Optimierung ihres Energiehaushalts teilzunehmen. Smart Meter fördern nicht nur die Transparenz, sondern eröffnen auch die Tür zu flexiblen Tarifen, die Verbraucher zu Zeiten mit niedrigerer Nachfrage belohnen und so die Last auf das Stromnetz reduzieren.
Aktivlüftung (Minergie):
Die Aktivlüftung, besonders im Kontext von Minergie-Standard, präsentiert sich als wegweisende Technologie für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen im Kanton Luzern. Im Vergleich zur herkömmlichen Fensterlüftung bietet die Aktivlüftung mit Wärmerückgewinnung erhebliche Vorteile. Durch den Einsatz von Wärmetauschern können bis zu 80% der Wärmeenergie aus der Abluft zurückgewonnen und für die Frischluftzufuhr genutzt werden. Dies nicht nur verbessert die Energieeffizienz, sondern reduziert auch die Heizkosten erheblich. Der Minergie-Standard setzt hierbei Maßstäbe für ökologisches und wirtschaftliches Bauen, und die steigende Implementierung in Gebäuden des Kanton Luzern zeigt ein wachsendes Bewusstsein für nachhaltige Bauweisen.
Die Synergie von Smart Metern und Aktivlüftung repräsentiert einen fortschrittlichen Ansatz für umweltfreundliche Energiegewinnung und -nutzung. Die Integration intelligenter Messsysteme mit effizienten Lüftungstechnologien schafft ein ganzheitliches Konzept für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Kanton Luzern.
Low-Tech
Die Konzeption von Low-Tech-Gebäuden repräsentiert einen innovativen Ansatz in der Architektur, der auf Einfachheit und Nachhaltigkeit basiert. Im Gegensatz zu hochtechnologisierten Bauweisen setzen Low-Tech-Gebäude auf bewährte Prinzipien, um Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fussabdruck zu minimieren.
Ein zentrales Merkmal von Low-Tech-Gebäuden ist die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen. Durch geschickte Planung, intelligente Raumausnutzung und die Auswahl geeigneter Materialien können diese Gebäude einen minimalen Energieverbrauch erreichen. Hierbei kommen oft lokale, recycelte oder nachwachsende Baustoffe zum Einsatz, was nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch regionale Wirtschaftszweige stärkt.
Die Architektur von Low-Tech-Gebäuden zielt darauf ab, sich harmonisch in die natürliche Umgebung einzufügen. Die optimale Ausrichtung für maximale Sonneneinstrahlung, natürliche Belüftungssysteme und die Nutzung von passiven Energiesparmethoden sind charakteristisch für diese Bauweise. Dies ermöglicht nicht nur eine angenehme Wohnatmosphäre, sondern trägt auch zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Ein weiteres Merkmal von Low-Tech-Gebäuden ist ihre Fähigkeit zur Anpassung an lokale klimatische Bedingungen. Dies kann den Einsatz aufwendiger technischer Systeme minimieren. Durch einfache, aber wirkungsvolle Lösungen, wie zum Beispiel das Sammeln von Regenwasser für die Bewässerung oder die Nutzung natürlicher Schattenquellen, wird eine ressourceneffiziente Umsetzung gewährleistet.
Low-Tech-Gebäude sind nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig. Sie fördern lokale Baukompetenzen, schaffen widerstandsfähige Gemeinschaften und ermöglichen oft kostengünstige Wohnmöglichkeiten. Durch ihre Anpassungsfähigkeit und geringere Abhängigkeit von komplexen Technologien bieten sie zudem eine langfristig tragfähige Lösung für eine nachhaltige Bauweise. In einer Zeit, in der die Suche nach ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Architekturkonzepten zunehmend an Bedeutung gewinnt, zeigt die Low-Tech-Bauweise, dass eine einfache, durchdachte Herangehensweise zu effektiven Lösungen führen kann.
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Sollten Sie weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich. Zudem verfügt unsere Umweltbibliothek über diverse Medien, welche kostenlos ausgeliehen werden können.
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