Tipps zur ökologischen Badsanierung
Dieser Artikel steht als Stichwortbroschüre im Format A5 zum Download bereit. Verwenden Sie ein PDF anstelle eines Drucks, der Umwelt zuliebe. Drücken Sie dazu CTRL+P.
Eine Badsanierung steht an? Welches Material oder welche Geräte sollen gewählt werden? Wir helfen weiter.
Inhaltsverzeichnis
Eine Badsanierung steht an? Welches Material oder welche Geräte sollen gewählt werden? Wir helfen weiter.
Oftmals wird in Bädern auf viel Plattenbeläge zurückgegriffen. Es ist einfach zu installieren, günstig und sieht auch gut aus. Warum man jedoch Alternativen prüfen soll und welche Duscharmaturen gewählt werden sollen, zeigen wir hier auf.
Oberflächen
Welche Materialen sollen im Bad verwendet werden? Und warum? Wir zeigen auf, dass es noch anderes als Plättli und Dispersionsfarbe gibt.
Böden
Wie bei den Wänden zählt bei den Böden: Nur das Wichtigste sollte mit Platten belegt werden, falls überhaupt. Der Reinigungsaufwand wird damit auch am Boden gesenkt, da der Einsatz von Reinigungsmitteln reduziert und die Hygiene nicht weiter beeinträchtigt wird. Platten scheinen hygienisch, doch die schwer zu putzenden Fugen sind oft unhygienischer als ein fugenloser Belag.
In der Dusche:
- Tadelakt oder Stuccolustro, 8 mm;
- Glasmosaike, 4 mm;
- Fugenlose PU-Beschichtungen, 2 mm;
- Duschwannen.
Im restlichen Bad:
Alle Böden, die sich ausserhalb der Dusche befinden, sollten nicht mit Platten bekleidet werden. Verwenden Sie natürliche Baustoffe. Damit verhindern Sie Schimmel in den Fugen, haben ein angenehmeres und wärmeres Raumklima und eine gute Ökobilanz.
- Tadelakt oder Stuccolustro, 8 mm;
- Stampflehm, 40 mm;
- Roh belassenes Massivholz, 21 mm;
- Unterlagsboden Zement, 85 mm;
- Linoleum oder Naturkautschuk, 2-3 mm.
Die nachfolgenden Werte wurden aufgrund der «Oekobilanzdaten_ Baubereich_Donne_ecobilans_construction_2009-1-2022_v3.0.xlsx» kalkuliert und beinhaltet nur die sichtbare Materialschicht:
Rang | Baumaterial | UBP*/m2 |
1. | Massivholz Fichte / Tanne / Lärche, kammergetr., gehobelt, Produktion Schweiz, 21 mm | 4'482 |
2. | Stampflehm, 80 mm | 12'816 |
3. | Linoleum, 2.5 mm | 15'800 |
4. | Parkett 3-Schicht werkversiegelt, 15 mm | 18'100 |
5. | Kautschuk, 2 mm | 24'200 |
6. | 2K-Fliessbelag Wohnen/Verwaltung (Epoxidharz, PU), 2 mm | 25'800 |
7. |
Hartbeton einschichtig, 27.5 mm |
26'500 |
8. | Terrazzo versiegelt, 40 mm | 28'100 |
9. | Unterlagsboden Zement, 85 mm | 32'394 |
10. | Natursteinplatte geschliffen, Schweiz, 15 mm | 34'700 |
11. | Keramik-/Steinzeugplatte, 9 mm | 86'800 |
* UBP = Umweltbelastungspunkte: Je kleiner die Zahl, desto besser für die Umwelt
Wände
Nur das Allernötigste der Wände sollten mit Platten belegt werden, falls überhaupt. Lassen Sie so viele Flächen wie möglich atmungsaktiv. Die Vor- und Nachteile von Platten finden Sie im nächsten Abschnitt. Auch Wände hinter Lavabos und WC's müssen nicht mit Plättli belegt werden. Der Reinigungsaufwand wird damit gesenkt, der Einsatz von Reinigungsmitteln reduziert und die Hygiene nicht weiter beeinträchtigt. Falls Sie Angst vor Verschmutzungen beim WC haben: Sitzpflicht auch für Männer. Alternativ kann auch eine Ölfarbe eingesetzt werden. Platten scheinen hygienisch, doch die schwer zu putzenden Fugen sind oft unhygienischer als eine flache Wand, welche mit einer Ölfarbe gestrichen wurde.
In der Dusche:
- Kalkglätte, Tadelakt oder Stuccolustro, 8 mm;
- Gewachste Holzplatten (Achtung: Der konstruktive Schutz muss gewährleistet sein), 21mm;
- Vollkernplatten (fragen Sie die Schreinerei oder Architekturbüros), 6 mm;
- Glasmosaike, 4 mm;
- Fugenlose PU-Beschichtungen, 2 mm.
Im restlichen Bad:
Alle Wände, die sich ausserhalb der Dusche befinden, sollten nicht mit Platten ausgekleidet werden. Verwenden Sie atmungsaktive und natürliche Baustoffe. Damit verhindern Sie Schimmel in den Fugen, haben ein angenehmeres Raumklima und eine gute Ökobilanz.
- Lehmputz, 8 mm;
- Kalkglätte, Tadelakt oder Stuccolustro, 8 mm;
- Massivholz, 21 mm;
- Sumpfkalkputz, 8 mm.
Greifen Sie auf Lehm-, Silikat-, Ölfarben oder Kalkanstriche zurück. Vermeiden Sie Acryl- und Dispersionsfarben, denn diese Farben sind erdölbasiert, kaum atmungsaktiv und Grundlage für Schimmel. Achtung: Silikat- und Silikonfarben sind nicht das Gleiche. Silikonfarben oder Organosilikatfarben sollten nicht verwendet werden, da auch diese erdölbasiert oder mit organischen Stoffen versetzt sind. Silikatfarben hingegen sind rein mineralisch und gesundheitlich unbedenklich.
Die nachfolgenden Werte wurden aufgrund der «Oekobilanzdaten_ Baubereich_Donne_ecobilans_construction_2009-1-2022_v3.0.xlsx» kalkuliert und beinhaltet nur die sichtbare Materialschicht:
Rang | Baumaterial | UBP*/m2 |
1. | Lehmputz, 8 mm | 1'384 |
2. | Gips-Kalk-Putz, 8 mm | 1'857 |
3. | Gips-/Weissputz, 8 mm | 2'121 |
4. | Massivholz Fichte / Tanne / Lärche, kammergetr., gehobelt, Produktion Schweiz, 21 mm | 4'482 |
5. | Kalk-Zement/Zement-Kalk-Putz, 8 mm | 4'898 |
6. | Sumpfkalkputz, 8 mm | 8'046 |
7. | Spanplatte, UF-gebunden, beschichtet, Trockenbereich, 16 mm | 12'390 |
8. | OSB Platte, PF-gebunden, Feuchtbereich, 16 mm | 13'086 |
9. | Flachglas beschichtet, 4 mm | 19'900 |
10. | Sperrholz/Multiplex, PF-gebunden, Feuchtbereich, 16 mm | 22'960 |
11. | Silikonharzputz, 8mm | 26'854 |
12. | Silikatputz (Dispersionssilikatputz), 8mm | 28'275 |
* UBP = Umweltbelastungspunkte: Je kleiner die Zahl, desto besser für die Umwelt
Plattenbeläge
Gerne wird in Bädern auf Platten (sog. Feinsteinzeug) zurückgegriffen, sei es auf Wänden oder Böden. Was spricht dafür und dagegen?
- Der Preis bei der Installation: Plattenbeläge können sehr einfach und günstig verbaut werden. Je nach Plattenart sind sie auch einfach zu reinigen.
- Sie sind beständig gegen Wasser, Chemie und Hitze.
- Platten weisen eine sehr schlechte Umweltbelastung auf. Grund dafür ist, dass sie mit sehr hohen Temperaturen hergestellt werden, also gebrannt werden.
- Die vielen Fugen führen oftmals zu hohem Reinigungsaufwand und teils zu Schimmel. Dabei wird viel Putzmittel verwendet, was dem Portemonnaie und der Umwelt schadet.
- Wie der Vorteil, so der Nachteil: Durch die Wasserbeständigkeit können Wände nicht mehr atmen. Das heisst, die Feuchtigkeit bleibt im Raum auf den Platten hängen, bis sie durch Lüften oder Lüftungsanlagen abtransportiert werden. Diese hohe Konzentration an Feuchtigkeit auf den Oberflächen kann besonders in Ecken zu Schimmel führen.
Armaturen richtig auswählen und Energie sparen
Vielfach wird nur nach der Optik entschieden. Dabei liessen sich gerade bei den Bädern viel Energie sparen: Ein Grossteil des Energiebedarfs in neuen Gebäuden geht über das Duschen und den Warmwasserverbrauch verloren. Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie einfach viel Geld und Energie sparen können.
Die Schweizer Unternehmung JOULIA entwickelte eine Duschrinne, mit welcher bis zu 60% Energie beim Duschen eingespart werden kann. Weitere Infos unter joulia.com. Verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf eine Badewanne.
Die Eco+ Patronen von einigen Labels vermindern durch eine dezente Art den Verbrauch von Warm- und Kaltwasser. Sie werden den Unterschied nur durch die sinkenden Energiepreise im Portemonnaie spüren.
Die Website topten.ch kann Ihnen bei der Auswahl helfen.
Falls Sie über eine eigene Waschmaschine verfügen, achten Sie darauf, dass diese am Warmwasser angehängt werden kann. Dadurch zieht die Waschmaschine das warme Wasser vom Boiler. Dies ist wesentlich effizienter, als wenn das Wasser in der Maschine elektrisch erhitzt werden müsste.
Greifen Sie nur auf LED-Produkte zurück. Achten Sie auf "warmweisse" LED, denn diese verhelfen abends zu einem besseren Schlaf als "kaltweisse" LED. Konkret bedeutet dies eine Farbtemperatur zwischen zwischen 2500 und 2800 Kelvin.
Die Website topten.ch kann Ihnen bei der Auswahl helfen.
Seien Sie kreativ und machen aus alt neu. Diverse alte Möbel, Bretter, Gestelle oder gar alte Leitern können im Bad zu einer heimeligen Stimmung beitragen. Brockis (Brockisearch) oder Plattformen wie Tutti helfen beim Suchen des passenden. Falls es doch neu sein soll, lassen Sie die Möbel aus Schweizer Massivholz herstellen und verzichten Sie auf Spanplattenprodukte (weiss beschichtete Platten).
Haben Sie noch Fragen?
Sollten Sie weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich. Zudem verfügt unsere Umweltbibliothek über diverse Medien, welche kostenlos ausgeliehen werden können.
Kontakt
Das Team der Umweltberatung steht Ihnen gerne kostenlos bei Fragen zur Verfügung.
Umweltberatung Luzern
Löwenplatz 11
6004 Luzern
041 412 32 32
info@umweltberatung-luzern.ch
Öffnungszeiten
Beratung per Telefon & E-Mail
Montag-Freitag, 8-12 & 13-17.30 Uhr
Persönliche Beratung & Geräteausleihe
Montag, 13.30-17.30 Uhr
Dienstag-Freitag, 10-12 und 13-17.30 Uhr