Wasser
Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Wasser begegnet uns überall: als Regen, Schnee und Eis, in Bach und Fluss, als Erfrischung und als Brauchwasser, das bei uns so selbstverständlich aus dem Hahn kommt. Dazu kommt auch unsichtbares Wasser das für die Produktion von unseren Konsumgütern verbraucht wurde.
Wasser ist eine Ressource die in der Schweiz reichlich vorkommt: Im Hochgebirge als Schnee und Gletscher, oberirdisch als Still- und Fliessgewässer und im Boden verborgen als Grundwasser. Rund 60'000 Kilometer kleine und grosse Fliessgewässer gibt es in der Schweiz, dazu kommen Tausende von Stillgewässern. Wir nutzen Wasser um Energie zu produzieren, für Haushalt, Fischerei, Industrie und Ernährung und um unsere Kulturen zu bewässern. Und natürlich im Sommer für das Badevergnügen.
Viele Gewässer in der Schweiz wurden durch Menschen stark verändert, verbaut und kanalisiert. Insbesondere im Mittelland haben fast die Hälfte der Fliessgewässer kaum mehr etwas mit dem ursprünglichen Zustand zu tun. Auch wird die Temperatur durch den Klimawandel wärmer, was für viele Gewässerorganismen heikel ist. Der Zustand der Gewässer im Bezug auf Nährstoffbelastung hat sich im Vergleich zu den 1970er Jahren stark verbessert. Eine grosse Herausforderung ist aber der Eintrag von Mikroverunreinigungen.
Alle können etwas tun
Damit unsere Nachkommen auch noch sauberes Wasser und natürliche Gewässer vorfinden können wir einiges tun:
- beim Konsum genügsam sein: für die Produktion von Gütern werden erheblich Mengen Wasser verbraucht (virtuelles Wasser).
- Umweltfreundliche Landwirtschaft unterstützen: Biolandwirtschaft kommt ohne Pestizide und Kunstdünger aus.
- Umweltfreundlichen Strom beziehen: die Kraftwerke realisieren mit dem Geld Ausgleichsmassnahmen für die Natur.
- Bach- und Flusslandschaften respektvoll nutzen: Ufer sind besonders empfindlich und sollten geschont werden. Wenn man sich draussen in der Natur bewegt unbedingt Verhaltensregeln und Schutzgebiete beachten.
- In der Nähe von Gewässern nur extensive Landwirtschaft praktizieren.
- Bei Kosmetika, Putzmitteln, Sonnencreme, Duschmitteln und weiteren Produkten, die ins Wasser gelangen, auf umweltfreundliche Produkte setzen.
- Sich für die Revitalisierung und den Schutz von Gewässern einsetzen.
Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Schweiz
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wassersituation in der Schweiz aus, dem Wasserschloss Europas? Diese Frage stand im Zentrum des NCCS-Forschungsprojektes Hydro-CH2018. Die Auswirkungen sind viel grösser als bisher angenommen: Ohne Klimaschutzmassnahmen wird gegen Ende des Jahrhunderts im Winter im Schnitt 30 Prozent mehr Wasser in den Flüssen sein, im Sommer aber 40 Prozent weniger als bisher. Die Temperatur in Flüssen und Bächen steigt im Sommer um rund 5.5 Grad Celsius.
Kein genereller Mangel an Wasser, aber je nach Region und Jahreszeit kann es knapp werden – umgekehrt führt heftigerer Regen lokal zu mehr Überschwemmungen. Dies zeigen die Ergebnisse des Projektes Hydro-CH2018 «Hydrologische Grundlagen zum Klimawandel». Die umfangreichen Untersuchungen erfolgten unter der Leitung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) im Rahmen des National Centre for Climate Services des Bundes (NCCS). Der Klimawandel wird in Zukunft zu einem anderen Umgang mit dem Wasser führen.