Lärm
Lärm verschmutzt im Gegensatz zu den meisten Umwelteinflüssen weder Luft, Wasser, Erde noch andere Ressourcen. Lärm wirkt sich direkt auf die Gesundheit des Menschen aus. Im Kanton Luzern leben mehr als 53'000 Personen in Gebäuden, die mit Strassenlärm über dem Immissionsgrenzwert belastet sind. Das sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung.
Psychische, soziale und körperliche Beeinträchtigungen sind die Folge. Lärm kostet aber nicht nur Nerven, Lärm kostet auch Geld: indirekt in Form von Gesundheitskosten und Mieteinbussen, direkt als Kosten für Lärmbekämpfungsmassnahmen. Der Strassen- und Schienenverkehr sind die Hauptverursacher des Lärms.
Wie kann Lärm vermieden werden?
Meist sehen wir uns nur als Opfer, die dem Lärm der anderen ausgeliefert sind. Jeder von uns ist aber auch Lärm-Produzent. Mit einigen leicht umsetzbaren Massnahmen kann der eigene Lärm reduziert werden. Denn es führt kein Weg daran vorbei, die Geräuschemissionen an der Quelle zu begrenzen. Nur so kann die Umweltbelastung «Lärm» reduziert werden.
Fast die Hälfte des von der Schweizer Wohnbevölkerung erzeugten Verkehrsaufkommens ist dem Freizeitverkehr zuzuschreiben. Der öffentliche Verkehr schneidet in Sachen Lärm klar besser ab als der motorisierte Individualverkehr. Nutzen Sie wenn immer möglich den öffentlichen Verkehr oder das Velo und gehen Sie kurze Strecken zu Fuss. Kommt das eigene Motorfahrzeug zum Einsatz, hilft ein intelligenter Fahrstil Lärm zu verhindern: Motor starten ohne Gas zu geben, niedertourig fahren, keine brüsken Brems- und Beschleunigungsmanöver, vorausschauend und gleichmässig fahren, Motor nie unnötig warmlaufen lassen. Ganz leise rollen die Elektro-Scooter über die Strassen. Sie haben leistungsfähige Batterien und das Angebot deckt vom kleinen Moped bis zum Luxusroller heute praktisch alle Bedürfnisse ab.
Laubbläser, Rasenmäher, Trimmer, Häcksler und Motorsäge sorgen zwar für Erleichterung in der Gartenarbeit, erzeugen aber auch beachtlichen Lärm. Um die entstehenden Lärmemissionen zu mindern, verwendet man besser elektrische anstelle von benzinbetriebenen Gartengeräten. Achten Sie beim Kauf von neuen Geräten auf die Lärmangaben der Hersteller. Noch leiser wird es, wenn man Besen und Rechen zur Hand nimmt und dem Laub mit Muskelkraft zu Leibe rückt.
Was den einen erfreut, stört den anderen. Musikanlagen sollten grundsätzlich auf Zimmerlautstärke, Bassregler auf möglichst niederen Werten stehen. Hängen Sie Lautsprecher wenn möglich nicht an den Wänden auf. Stehen die Boxen auf dem Fussboden, benötigen sie eine schalldämpfende Unterlage. Auch Hausmusik trifft leider oft nicht den Geschmack der Nachbarn. Musizieren Sie daher eher leise und verwenden Sie technische Hilfsmittel wie Dämpfer.
Denken Sie bei Partys und Grillfesten auch an die Nachbarn. Es ist immer besser die Nachbarschaft vor der Party zu informieren oder wenn möglich dazu einzuladen. Lassen Sie die Stereoanlage in moderater Lautstärke laufen und schliessen Sie die Fenster. Zügeln Sie bei Gartenpartys spätabends nach drinnen. So können Konflikte vermieden werden.
Lärm von Tieren wird allzu oft und gerne von deren Besitzern überhört, während die Nachbarn sich durch ständiges Bellen, Kläffen, Kreischen oder Krähen gestört fühlen. Werden die Tiere artgerecht gehalten, können Lärmprobleme mehrheitlich vermieden werden.