Radon
Radon ist ein natürliches, radioaktives Edelgas und kommt auf der ganzen Welt vor. Es kann aus dem Untergrund in Gebäude gelangen und bei hoher Konzentration die Gesundheit gefährden. Aus geologischen Gründen ist die Schweiz besonders von Radon betroffen, der Kanton Luzern jedoch bloss mässig. Laien können die Radonbelastung einfach und zuverlässig messen. Entsprechende Leih-Geräte stellt der Kanton über die Umweltberatung Luzern kostenlos zur Verfügung.
Ein natürlich vorkommendes Edelgas
Radon entsteht im Boden als Folge des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran. Uran ist überall im Untergrund vorhanden. Nebst dem radioaktiven Radon können auch Radonfolgeprodukte (Polonium, Wismuth, Blei) entstehen. Über die Atemluft gelangen diese radioaktiven Produkte in die Lunge und bestrahlen das Gewebe. Radon ist nach dem Rauchen die wichtigste Ursache für Lungenkrebs. Neueste Studien legen nahe, dass Radon auch Mitverursacher von bösartigem Hautkrebs ist.
Hohe Radonkonzentrationen in der Schweiz kommen vor allem im Jura und in den Alpen vor. Dies hängt mit der Durchlässigkeit des Untergrunds zusammen. Dichte Tonschichten hingegen blockieren Radon. Der Kanton Luzern ist insgesamt schwach bis mässig betroffen.
Radon im Gebäude
Radon tritt vom Boden her ins Gebäude. Erdkeller verstärken somit das Problem, aber auch Risse, Fugen, Kabel- oder Rohröffnungen gegen den Untergrund. Je dichter hingegen die Gebäudehülle gegen das Erdreich ist, desto weniger Radon kann ins Gebäude eintreten und die Innenluft belasten. Ist dies einmal geschehen, kann der "Kamineffekt" für eine Verteilung vom Keller in die Wohnräume sorgen: Durch das Aufsteigen warmer Luft im Haus entsteht eine Sogwirkung. Diese verstärkt sich zusätzlich durch Ventilatoren oder Cheminées.
Empfehlungen für Neubauten:
- Betonieren des Kellers
- Entlüftungssystem unter dem Fundament
- Luftzirkulation unter dem Haus
Empfehlungen bei bestehenden Gebäuden:
- Abdichten der erdberührenden Gebäudeteilen
- Mechanische Ventilation
- Unterdrucksystem unter dem Fundament
Radonkonzentration messen
Die Radonkonzentration lässt sich mit Dosimetern oder batteriebetriebenen Messgeräten bestimmen. Eine Messung macht Sinn, wenn Sie einen Naturkeller besitzen oder in einem älteren Gebäude mit Rissen im Fundament wohnen. Auch in Neubauten kann eine Messung der Schutzwirkung des Unterbaus sinnvoll sein.
Wir empfehlen, die Radonkonzentration jeweils im Winterhalbjahr sowohl im Keller als auch im exponiertesten der bewohnten Räume zu messen. Je länger gemessen wird, umso zuverlässiger ist das Resultat.
Ist ein Gebäude ausreichend vor Feuchtigkeit geschützt, dringt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Radon ein. Ein Fundament, welches gemäss Norm SIA 180 gegen Feuchte geschützt wurde, bietet im Kanton Luzern in aller Regel genügend Schutz vor Radon.