Dünger
Pflanzen sind sehr bescheiden. Damit sie gedeihen, brauchen sie nur Wasser, Licht, Luft und geringe Mengen an Nährstoffen. Die Nährstoffe können in Form von Dünger künstlich zugeführt werden, um ein schnelles Wachstum der Pflanze zu fördern. Allerdings wird meist viel zu stark gedüngt, was sich negativ auf die Pflanzen selbst, aber vor allem auf die Böden und das Ökosystem auswirkt.
Bei Düngern unterscheidet man zwischen organischen und minaralischen Düngern. Bei organischen Düngern (Kompost, Mist, Hornmehl usw.) sind die Nährstoffe an kohlenstoffhaltige Verbindugen gebunden und werden nur langsam freigesetzt. Sie bauen im Boden Humusverbindungen auf. Mineralische Dünger (dazu gehört Kunstdünger) sind Nährsalze, die unter grossem Energiaufwand hergestellt werden. Die Verwendung schädigt das Bodenleben und bewirkt keinen Humusaufbau.
Vorsicht! Überdüngungsgefahr herrscht sowohl bei mineralischem wie auch bei organischem Dünger!
Überschüssige Nährstoffe gelangen durch Auswaschung in Gewässer und führen dort zu übermässigem Algenwachstum. Dies kann das gesamte Ökosystem des Gewässers aus dem Gleichgewicht bringen.
Der beste Dünger ist guter Kompost
Der gut gereifte Kompost besteht aus zersetzten Pflanzenteilen, in denen die Nährstoffelemente im gleichen Verhältnis vorliegen, wie in der lebenden Pflanze. Also genau in dem Verhältnis wie es von der Pflanze gebraucht wird. Ausserdem gibt es im Kompost besonders viele Bodenlebewesen, die für eine gute Bodenstruktur sorgen. Eine weitere ideale Art, um Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen ist Gründüngung.
Wo Düngen sinnvoll ist
Je nach Art der Bepflanzung kann Düngen sinnvoll sein. Im Gemüsegarten brauchen insbesondere sogenannte Starkzehrer wie Tomaten, Mais, Kohlarten oder Kürbis genügend Nährstoffe. Die Beete für solche Pflanzen werden mit Kompost oder gut verrottetem biologischem Mist versorgt (weitere geeignete organische Dünger sind Hornmehl, Blutmehl und Knochenmehl aus biologischer Landwirtschaft). Falls nötig kann noch mit einer Pflanzenjauche nachgedüngt werden. Für Gemüsekulturen mit Mittel- oder Schwachzehrern wie Salate, Bohnen, Erbsen sowie Beerenkulturen genügen Kompost und Gründüngung.
Bei Pflanzen in Töpfen, Kübeln oder Schalen gibt es die Möglichkeit mit einem milden organischen Flüssigdünger (z. B. mit verdünnter Pflanzenjauche oder Wurmdünger) verbrauchte Nährstoffe zu eretzen. Auf dieser Liste finden Sie Düngemittel, die für den biologischen Anbau empfohlen werden.
Wo Düngen nicht angebracht ist
Grundsätzlich wird viel zu viel gedüngt. Unsere gesamte Landschaft leidet an Überdüngung. Einer der Gründe (neben der masslosen Verwendung von Düngemitteln) ist, dass Stoffe aus Abgasen (Stickoxide) aus der Luft wieder mit dem Regen auf den Boden herunterkommen und da als Dünger wirken - und zwar flächendeckend! Zuviel Dünger verringert die Artenvielfalt, zerstört Gewässer und schädigt Wälder und Böden.
Hier braucht es keinen Dünger:
Wiesen, Spielrasen, Sträucher, Bäume, Ruderalflächen, Böschungen, Kräuterbeete, Staudenpflanzungen, bodengebundene Fassadenbegrünungen, extensive Dachbegrünungen.
Hier ist Düngen sogar verboten:
Hecken, Gewässer, Ried- und Moorflächen, Wälder, Naturschutzgebiete.
Problematische Holzasche
Eigentlich enthält Holzasche eine für Pflanzen ideale Zusammensetzung an Nährstoffen. Trotzdem eignet sie sich nicht als Düngemittel, denn sie enthält teilweise erhebliche Mengen an Schadstoffen, welche von den Bäumen aus der Luft aufgenommen und im Holz eingelagert wurden.