Umbau


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Im Kanton Luzern wird besonders in den urbaneren Regionen vermehrt mit Gas (orange) oder Öl (violett) geheizt. Je ländlicher die Region ist, desto mehr Holzfeuerungen (rot) kommen zum Einsatz. Holzheizungen sind jedoch im urbanen Gebiet problematisch, da die Feinstaubkonzentrationen in diesem Gebiet bereits hoch sind. Holzheizungen würden dieses Problem verstärken. Darum sind im urbanen Gebiet vorzugsweise Wärmepumpen oder Fernwärme einzusetzen.

Alle Heizungen des Kantons Luzern sind auf der Energiekarte mit unterschiedlichen Punkten nach Energieträger markiert.
Stand 22.11.2023

Im Zeitraum von 1979 bis 2018 erlebte der Kanton Luzern einen signifikanten Anstieg des Wohnarealanteils von 100% auf 185.6%. Dies deutet darauf hin, dass in dieser Zeitspanne verstärkte Wohnentwicklungen und Bauaktivitäten stattfanden, die zu einem erheblichen Zuwachs an Wohnfläche führten. Parallel dazu stiegen die Industrie- und Gewerbeareale um 174.1%, während die Erholungs- und Grünanlagen einen Anstieg von 70.8% verzeichneten.

Inmitten dieser Entwicklungen hat sich die Wohnbevölkerung der Schweiz von 299'205 auf 424'851 Bewohnende erhöht. Die Daten legen nahe, dass der gestiegene Wohnarealanteil nicht ausschliesslich auf Zuwanderung zurückzuführen ist, sondern auch auf Faktoren wie eine verstärkte Bautätigkeit, neue Siedlungsprojekte oder eine mögliche Zunahme der Wohnfläche pro Person.


Ziele, Massnahmen

Unsere Landschaften stehen vor der Herausforderung der Zersiedelung und zunehmenden Betonflächen, die ökologische, soziale und ästhetische Auswirkungen haben können. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und eine nachhaltige Raumplanung zu fördern, sollten klare Ziele und wirkungsvolle Massnahmen allgemein eingehalten werden.

Ziele

  1. Begrenzung der Siedlungsfläche: Die Ausdehnung der Siedlungsgebiete soll begrenzt werden, indem klare Grenzen gesetzt und Flächen für die Natur und Landwirtschaft geschützt werden.
  2. Förderung von Kompaktbauweise: Die Entwicklung von kompakten, effizient genutzten Siedlungen sollte vorangetrieben werden, um den Bedarf an neuem Bauland zu minimieren und bestehende Flächen effektiv zu nutzen.
  3. Erhaltung von Grünflächen und Naturräumen: Grünflächen, Wälder und andere Naturräume sollten geschützt und bewahrt werden, um die ökologische Vielfalt zu erhalten und für die Erholung der Bevölkerung zu sorgen.
  4. Stärkung des öffentlichen Verkehrs: Die Förderung von nachhaltigen Mobilitätslösungen und die Investition in den öffentlichen Verkehr sind zentrale Massnahmen, um die Abhängigkeit vom Individualverkehr zu verringern und damit die Zersiedelung einzudämmen.

Massnahmen

  1. Rechtliche Rahmenbedingungen: Raumplanungsgesetze und Baureglemente können angepasst werden, um klare Vorgaben für eine nachhaltige Nutzung des Bodens festzulegen.
  2. Förderung von verdichtetem Wohnungsbau: Finanzielle Anreize und Förderprogramme können Projekte unterstützen, die auf eine effiziente Nutzung von Flächen abzielen und Verdichtung fördern.
  3. Naturschutzprogramme: Initiativen und Projekte zum Schutz von Grünflächen und Naturräumen können unterstützt werden, um die Biodiversität zu fördern und wichtige Ökosysteme zu bewahren.
  4. Nachhaltige Verkehrsinfrastruktur: Investitionen in den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, Radwegen und fussgängerfreundlichen Wegen können dazu beitragen, die Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten und die Notwendigkeit neuer Strasseninfrastruktur zu reduzieren.
  5. Partizipation der Gemeinschaft: Die Einbindung der Bevölkerung in den Planungsprozess ermöglicht eine demokratische Gestaltung der Entwicklung und berücksichtigt lokale Bedürfnisse und Anliegen.

Durch die allgemeine Einhaltung dieser Ziele und Massnahmen streben wir eine nachhaltige Raumplanung an, die die Zersiedelung stoppt, die Landschaft bewahrt und für kommende Generationen eine lebenswerte Umgebung sicherstellt.




Die Stadt Luzern wird mit über 80% nicht erneuerbar beheizt. Hauptsächlich ineffiziente Elektroheizungen (gelb) oder Gasheizungen (orange) sind auf städtischem Gebiet im Einsatz. Vermehrt kommen jedoch Fernwärme (blau) zum Einsatz. Aufgrund der komplexen Infrastruktur und der Gebäudedichte ist dies besonders im Zentrum wegweisend. Doch der Ausbau des Fernwärmenetzes und der Aufbereitungsanlagen wird eine Aufgabe für die kommenden Dekaden. Wärmepumpen (grün) werden in den weniger dichten Quartieren Luzerns zur Anwendung kommen. Zwar sind sie noch in der Minderheit, die Zahl steigt jedoch signifikant an. 

Alle Heizungen der Stadt Luzern sind mit einem farbigen Punkt nach Energiequelle markiert.
Stand: 22.11.2023

Ziele, Massnahmen

Die wichtigsten übergeordneten Ziele sind: 

  • Der Energiebedarf liegt in der Stadt Luzern bei rund 4000 Watt Dauerleistung pro Kopf (Wert 2019 für das Gebiet der Stadt Luzern). Bis ins Jahr 2050 soll er auf 2000 Watt halbiert werden. 
  • Aktuell betragen die Treibhausgasemissionen rund 5,1 Tonnen pro Kopf und Jahr (Wert 2019 für das Gebiet der Stadt Luzern). Bis 2040 sollen diese auf null reduziert werden. 
  • Die Photovoltaikanlagen deckten 2020 rund zwei Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Bis ins Jahr 2050 sollen es 25 Prozent sein. 

Umfassendes Massnahmenpaket

Die verschärften Zielsetzungen des Stadtrates erfordern eine massive Intensivierung der städtischen Klima-, Energie- und Mobilitätspolitik. Der Stadtrat schlägt deshalb ein umfassendes Massnahmenpaket vor. Dieses erhöht die bisherigen Anstrengungen in den Bereichen Strom und Wärme deutlich. Im Bereich der Mobilität will der Stadtrat unter anderem ein «Gesamtkonzept erneuerbare Antriebskonzepte» erarbeiten, das Parkplatzangebot reduzieren und den städtischen Fahrzeugpark nach Möglichkeit bis 2030 auf erneuerbare Antriebssysteme umstellen.

Der Stadtrat hält es zudem für unabdingbar, die Kommunikation mit der Bevölkerung sowie die Vernetzung und Zusammenarbeit mit externen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft substanziell zu verstärken. Dies in Übereinstimmung mit Forderungen aus dem Grossen Stadtrat und den Ergebnissen nationaler Forschungsprogramme. Der Stadtrat will die dafür notwendigen Ressourcen aufbauen und damit die Grundlage für die breite Unterstützung dieses tief greifenden Transformationsprozesses und die effiziente Umsetzung der Massnahmen schaffen. Insgesamt sind im B+A 32 Massnahmen aufgeführt.

Können sämtliche für den Zeitraum bis zirka 2030 vorgeschlagenen Massnahmen wie geplant umgesetzt werden, leisten diese gemäss Schätzungen die folgenden Beiträge an die Zielerreichung:

  • Energiebedarf: Das Zwischenziel für 2030 kann erreicht werden.
  • Treibhausgasemissionen: Das Zwischenziel für 2030 kann nicht ganz erreicht werden. Es werden rund zwei Drittel der erforderlichen Emissionsreduktion ausgeschöpft.
  • Photovoltaikanlagen: Das Zwischenziel für 2030 kann nicht ganz erreicht werden. Knapp 70 Prozent der zusätzlich erforderlichen Fläche an Solarpanels werden voraussichtlich zugebaut.

Zudem resultieren bedeutende Emissionsreduktionen bei den Luftschadstoffen, was aus gesundheitlicher Sicht relevant ist.