Einjährige Wildblumen
Einjährige Wildblumen waren früher auf vielen Ackerflächen anzutreffen. Klatschmohn, Kornblume und Kamille sind bekannte Vertreter dieser Gruppe. Die raschwüchsigen Pflanzen bilden schon nach wenigen Wochen die ersten Blüten und überziehen die Flächen mit einem sommerlichen Farbenrausch.
Was sind Einjährige?
Die einjährigen Pflanzen (sie werden auch "Annuelle" genannt) haben eine sehr kurze Entwicklungszeit und bilden in einem Jahr Blätter, Blüten und Samen. Danach sterben sie ab und im nächsten Jahr kann der Zyklus wieder von vorne beginnen. Sie brauchen viel Licht und offenen Boden. Viele Einjährige haben sich perfekt an den Ackerbau angepasst und begleiten die Menschen schon seit Tausenden von Jahren. Durch das Umpflügen des Bodens gelangen die Samen an die Oberfläche und keimen im Frühjahr.
Einjährige Wildblumen eigenen sich sehr gut um Flächen im Garten oder auch in Kübeln, Trögen und Blumenkistchen rasch und günstig farbenfroh zu begrünen. Es ist aber keine dauerhafte Lösung, die Flächen müssen im folgenden Jahr wieder neu bearbeitet werden!
Für viele Insekten wie Schwebefliegen, Wild- und Honigbienen sind die Einjährigen sehr willkommene Nektar- und Pollenspender.
Wie begrüne ich eine Fläche mit Einjährigen?
Einjährige werden angesät. Am besten blühen sie an einem sonnigen Standort. Die Fläche muss sorgfältig vorbereitet werden um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Eine gute Möglichkeit sind Gemüsebeete, die gerade nicht bepflanzt werden. Zur Vorbereitung gehört die Entfernung des vorherigen Bewuchses und das sorgfältige Herauslesen von Wurzelresten. Dies kann durch "Umstechen" geschehen. Falls vorher eine Mulchschicht auf der Fläche war wird diese entfernt und der Boden mit dem Rechen fein hergerichtet. Anschliessend kann gesät werden. Saatzeitpunkt ist Februar bis April, auch eine Saat im Oktober ist noch möglich. Die Saat wird nur angedrückt, nicht abgedeckt (Lichkeimer). Die Pflege beschränkt sich auf das Entfernen von unerwünschten Arten (z. B. Blacken, Hirsen). Im folgenden Jahr wird die Fläche wieder anderwertig genutzt oder muss frisch hergerichtet werden. Als Dauerbegrünung sind Einjährige nicht geeignet, weil sich mit der Zeit immer mehr unerwünschte Arten breit machen können wie z. B. Winden. Kübel und Kistchen können ebenfalls mit Einjährigen begrünt werden, ebenso Rohböden.
Vorsicht vor ungeeigneten Saatmischungen!
Im Handel finden sich viele Mischungen mit wohlklingenden Namen wie "Schlemmerbüffet für Insekten" oder "Schmetterlingsparadies". Es ist wichtig, genau hinzuschauen: Viele dieser Mischungen enthalten günstige exotische Blumensamen. Diese sind schön bunt aber für unsere Insekten wertlos, weil unsere Insekten an die einheimischen Arten angepasst sind. Gerade Wildbienen sind oft stark spezialisiert. Achten Sie darauf, dass die Mischung nur aus einheimischen, regionaltypischen Arten besteht. Oft steht auf der Verpackung auch kein klarer Hinweis, dass die Fläche jedes Jahr neu bestellt und angesät werden muss. Falls der Boden im nächsten Jahr nicht frisch bearbeitet wird gibt es eine böse Überraschung: Winden, Blacken, Löwenzahn und weitere hartnäckige Beikräuter breiten sich aus und es braucht sehr viel Mühe, um sie wieder zu entfernen. Geeignete Mischungen finden sich in Wildstaudengärtnereien und teilweise in den Grossverteilern.
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