Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner stammt aus Südeuropa und hat sich aufgrund des Klimawandels und Pflanzenhandels gegen Norden hin ausgebreitet. In der Schweiz ist er in Regionen der West- und Nordwestschweiz sowie auf der Alpensüdseite anzutreffen.
Vorsicht giftig für Mensch und Tier
Die Larven des Eichenprozessionsspinners besitzen Gifthaare, welche Atemprobleme und Hautausschläge auslösen können. Das für die allergische Reaktion verantwortliche Eiweiss ist Thaumetopoein. Bei Haut- oder Atemwegsreaktionen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Mit der richtigen Behandlung klingen die Symptome relativ schnell wieder ab.
Schäden an Bäumen
Nebst der Gefahr für Mensch und Tier können verschiedenste Eichenbaum-Arten beschädigt werden. Grosse Populationen können einen Eichenbaum völlig entlauben, was sekundär zu erhöhtem Schädlings- und Krankheitsbefall führen kann.
Beobachtet wurden die Raupen nebst auf Eichen auch auf Buchen, Birken, Hasel und Edelkastanien. Ein Befall dieser Bäume kommt jedoch nur vor, wenn kein Eichenlaub mehr vorhanden ist.
Erscheinungsbild
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners treten vor allem im Frühling und Anfangs Sommer auf. Oft erscheinen sie als pfeilförmige Prozession an Eichenstämmen oder halten sich vereinzelt unter den Bäumen auf. Tagsüber und vor ihrer Verpuppung ruhen sie in weissen, seidigen Nester, welche für die Nahrungsaufnahme verlassen werden. Im Spätsommer erscheinen die Motten, welche ihre Eier an den Blätter von Eichenbäumen ablegen, vorzugsweise in der Baumkrone. Die Eier überwintern und im kommenden Frühjahr schlüpfen die ersten Larven.
Bekämpfung
Aus ökologischen Gründen macht eine Bekämpfung nur Sinn, wenn weitere Schädlinge oder Krankheiten auftauchen. Falls eine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht (Kindergärten, Schulen) kann eine Bekämpfung durchaus sinnvoll sein. Gespinstnester sollten durch spezialisierte Baumpflegeunternehmen oder öffentliche Dienste (Feuerwehr, Forstdienst) entfernt werden.
Durch das Sensibilisieren der Bevölkerung, vor allem Kinder, sowie eine gute Beschriftung und Absperrung befallener Bäume kann bereits schon vieles erreicht und Unfälle vermieden werden.