Zecken
Vom Frühjahr bis Herbst sind die kleinen Tiere aktiv und können bei einem Stich Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose auf den Menschen übertragen. Fällt der Winter mild aus, können die kleinen Blutsauger auch während dieser Zeit aktiv sein.
Aussehen und Lebensweise
Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und zur Ordnung der Milben. Sie besitzen acht Beine, sind in der Regel dunkelbraun und haben im ausgewachsenen Stadium eine Grösse von 2.5 bis 4.5 mm. Im Larven- oder Nymphenstadium können sie eine weisse oder hellbraune Färbung aufweisen. Da sie sich vom Blut ihrer Wirte ernähren, gelten sie als Parasiten. Zecken sind bezüglich Temperatur, Feuchtigkeit und Höhe sehr anpassungsfähig. Bei Temperaturen unter acht Grad Celcius fallen sie in eine Art Winterstarre. Zecken können 3 bis 6 Jahre ohne Nahrung auskommen. Die Blutmahlzeiten dienen der Entwicklung der Larve über die Nymphe bis zum ausgewachsenen Tier.
Lebensraum und Verbreitung
Zecken leben bevorzugt in Waldlichtungen, an Waldrändern, in Hecken, Sträuchern und Büschen sowie im hohen Gras. In den letzten Jahren sind Zecken auch vermehrt in Parkanlagen und Gärten anzutreffen, vor allem wenn diese in der Nähe von Wäldern liegen. Zecken sind in der ganzen Schweiz anzutreffen und leben bevorzugt in tieferen Lagen. 5 bis 30% der Zecken sind Träger des gefährlichen Erregers Borreliose und kommen schweizweit vor. In den Risikogebieten sind 2 bis 3% aller Zecken mit dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis) infiziert. Ausserhalb dieser Risikogebiete sind 0.2 bis 0.5% der Zecken Träger des FSME-Virus.
Übertragbare Krankheiten und deren Symptome
Werden Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis durch einen Zeckenstich übertragen, treten die ersten Symptome nach ca. 7 bis 14 Tagen auf. Das Virus kann die Hirnhaut angreifen und eine Hirnhautentzündung auslösen. Bei 70 bis 90% aller Fälle verläuft eine Infektion jedoch unbemerkt.
Treten Symptome auf, sind diese im Anfangsstadium einer Grippe sehr ähnlich: Müdigkeit, Fieber und Gliederschmerzen. Später können weitere Symptome auftreten: Kopf- und Nackenschmerzen, Konzentrationsstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen und Atmungsstörungen.
Durch die FSME-Impfung kann das Risiko einer Übertragung minimiert werden.
Die Borreliose wird durch Bakterien ausgelöst und zeigt bei über 50% aller Betroffenen die sogenannte Wanderrötung auf. Diese Rötung erscheint in der Regel 2 bis 30 Tage nach der Infektion. Die Krankheit wird in drei Stadien unterteilt und verläuft sehr unterschiedlich.
Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht. Im Frühstadium kann sie jedoch mit Antibiotika behandelt werden.
So schützen Sie sich
- Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen
- Aufenthalt im hohen Gras vermeiden
- Insektenschutzmittel verwenden
- Nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich auf Zecken untersuchen
Zecken richtig entfernen
Je schneller die Zecke entfernt wird, desto besser. Denn je länger der Saugvorgang dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen werden.
- Zecken können mit Pinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenzangen entfernt werden
- Wichtig ist, dass die Zecke möglichst hautnah gefasst wird
- Die Zecke sollte langsam herausgezogen werden - nicht drehen!
- Im Anschluss Einstichstelle desinfizieren, beobachten und Datum des Zeckenstichs notieren
Die entfernte Zecke sollte im Anschluss mit einem Hilfsmittel (nicht von blossen Händen) zerdrückt werden. Zecken können im Wasser für eine bestimmte Zeit überleben. Deshalb sollten diese nicht ins Spülbecken oder in die Toilette gelangen.
Zecken App - Prävention mit dem Smartphone
Die Zecken App besteht aus einem Warn- und Informationsteil und zeigt das richtige Verhalten bei einem Zeckenstich. Weitere Informationen finden Sie hier.