Broschüre Schädlinge im Haushalt
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Haushaltsschädlinge kommen auf der ganzen Welt vor. Häufig werden die Tiere durch Materialien wie Lebensmittel, Kleidung oder Verpackungen eingeschleppt. Nicht alle Tiere, die sich in oder an einem Gebäude befinden, sind schädlich. Es gibt solche, die sich ins Innere verirren und völlig harmlos sind. In dieser Broschüre werden Tiere behandelt, die mit dem Menschen im Wettstreit um Nahrung und Material stehen oder den Menschen als Wirt für ihre Entwicklung benötigen.
Inhaltsverzeichnis
Kurzinformation
Alle können von einem Schädlingsbefall betroffen sein, ob ein Haushalt sauber geführt wird oder nicht. Ein Schädlingsbefall hat (meistens) nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.
Vorrats- und Materialschädlinge werden häufig indirekt durch bereits befallene Lebensmittel oder Verpackungsmaterialien ins Haus oder die Wohnung eingeschleppt. Oder sie gelangen direkt über offene Fenster vom Freien ins Innere.
Ektoparasiten werden durch engen Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Dabei handelt es sich um Insekten (beispielsweise Läuse) oder Spinnentiere (beispielsweise Milben), die auf der menschlichen Haut oder im Haar leben. Im Gegensatz dazu leben Endoparasiten (beispielsweise Bandwürmer) im Inneren ihres Wirtes, auf sie wird in dieser Broschüre nicht weiter eingegangen.
Ein Schädlingsbefall löst bei Betroffenen unangenehme Gefühle aus und kann durch Verunreinigungen und Krankheitsübertragungen zu gesundheitlichen Problemen führen. Ein unbehandelter Parasitenbefall kann den menschlichen Organismus schädigen.
Deshalb ist es wichtig, bei Verdacht auf Schädlingsbefall Kontakt mit Fachleuten aufzunehmen. Bevor Sie in eigener Regie handeln, muss der Schädling bestimmt werden. Erst dann ist eine gezielte Bekämpfung möglich. Nicht immer muss eine Schädlingsbekämpfungsfirma herbeigezogen werden. Im Handel gibt es viele biologische Insektizide, die gezielt gegen Schädlinge eingesetzt werden können.
Haushaltsschädlinge kommen auf der ganzen Welt vor. Häufig werden die Tiere durch Materialien wie Lebensmittel oder Kleidung eingeschleppt. Nicht alle Tiere, die sich in oder an einem Gebäude befinden, sind schädlich. Es gibt solche, die sich ins Innere verirren und völlig harmlos sind. In folgender Broschüre werden auf diejenigen Tiere eingegangen, die Schäden an Material, Menschen und Lebensmitteln anrichten können.
Das Haus als Lebensraum für Schädlinge
Das Klima in den Häusern hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr zugunsten der Schädlinge verändert. Es stehen feuchte sowie trockene Räume zur Verfügung, wodurch eine Vielzahl von Arten einen geeigneten Lebensraum finden. Ähnlich ist es mit lichtliebenden und lichtmeidenden Schädlingen. Verschiedene Rohrleitungen sind in senkrecht verlaufenden Schächten gemeinsam verlegt, wodurch Wanderwege für Schädlinge geschaffen werden.
Die meisten Lebensmittel werden heute in der Küche gelagert, denn unbeheizte Vorratskammern oder Keller gibt es kaum noch. Wo gekocht wird, sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Regel für Schädlinge äusserst günstig. Hinzu kommt, dass durch Einbauschränke, festinstallierte Herde und Kühlschränke Ecken und Ritzen geschaffen werden, die hervorragende Verstecke für Schädlinge (Ameisen, Schaben, Mäuse) bilden.
Lebensmittel werden oft in grossen Mengen eingekauft. Sie lagern lange und stehen dem Schädling ständig zur Verfügung. Eine Massenvermehrung über Generationen hinweg wird erst dadurch ermöglicht. Zu lange und unsachgemäss gelagerte Abfälle locken vor allem Fliegen, Schaben, Mäuse und Ratten an. Fruchtfliegen können sich in grossen Mengen an faulendem Obst entwickeln. Einem Schädlingsbefall kann vorgebeugt werden, indem der „Lebensraum Haus“ für Schädlinge möglichst ungemütlich gestaltet wird.
Vorratsschädlinge
Bei den Vorrats- oder Lebensmittelschädlingen handelt es sich um Tiere, die an eingelagerten Lebensmitteln der Menschen Schäden anrichten. Nagetiere wie Mäuse oder Ratten, aber auch Insekten gehören zu den häufig anzutreffenden Vorratsschädlingen. Durch Ausscheidungen dieser Tiere entstehen an Lebensmitteln Verunreinigungen. Vorratsschädlinge gelangen oft durch bereits befallene Lebensmittel in die Wohnung oder ins Haus.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie Schädlinge in Küche und Vorratshaltung gelangen können:
Das aktive Eindringen
Um Vorräte aktiv befallen zu können, muss der Schädling seinen Weg zu den Lebensmitteln finden. Zumeist wird er vom Geruch des Lebensmittels angelockt. Um einem Schädlingsbefall vorzubeugen, ist es daher sinnvoll, Lebensmittel geruchsdicht in Gläser, Vorratsdosen oder Büchsen zu verpacken.
Das passive Einschleppen
Oft werden Schädlinge unbeabsichtigt in den Vorrat eingeschleppt, wenn bereits befallene Lebensmittel und Verpackungen eingelagert werden. Neue Ware sollte deswegen gründlich auf Schädlingsbefall untersucht werden.
Schädlinge brauchen für ihre Entwicklung alle Nährstoffe, die der Mensch auch benötigt: Kohlenhydrate, Eiweisse, Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine usw. Es ist deshalb kein Wunder, dass sie praktisch alle Lebensmittel befallen. Unter den Schädlingen gibt es aber auch Arten, die sich auf bestimmte Nahrungsmittel spezialisiert haben. Manche leben nur von Produkten tierischer Herkunft, andere bevorzugen pflanzliche Nahrung.
Daher sind einzelne Haushaltsvorräte besonders gefährdet. In erster Linie sind das Getreideprodukte wie Mehl, Haferflocken und Teigwaren. Weiter werden Backzutaten wie Nüsse und Rosinen häufig befallen. Angebrochene Packungen liegen oft wochen- oder monatelang in einer Ecke des Vorratsschrankes. Schädlinge, die den Weg hierher gefunden haben, können sich ungestört über lange Zeit entwickeln und auf andere Produkte übergehen. An Dörrobst, Datteln oder Feigen können sich verschiedene Milbenarten vermehren. Wegen ihrer geringen Grösse bleiben sie oft unbemerkt und werden nicht selten mitgegessen. Schokolade und Schokoladenerzeugnisse werden vor allem von gewissen Mottenarten befallen.
Weniger gefährdet sind Hülsenfrüchte, vor allem wegen ihrer Härte. Der Bohnenkäfer, in Hungerjahren ein weit verbreiteter Grossschädling, tritt heute nur noch selten in Erscheinung.
Produkte tierischer Herkunft wie Fleisch, Fleischwaren, Fisch oder Käse können wiederum von anderen gefährlichen Schädlingen befallen werden. Diese Lebensmittel sind jedoch in der Regel nur kurzzeitig dem Angriff von Schadorganismen ausgesetzt, da sie vorwiegend in Dosen, im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe aufbewahrt werden. Im Grunde können alle Lebensmittel von Schädlingen befallen werden. Besonders gefährdet sind Lebensmittel, die lange haltbar sind und ungeschützt aufbewahrt werden.
Schädlinge sind „Fresskonkurrenten“ des Menschen. Die Schäden sind also oft Frassschäden. Wo Schädlinge vorkommen, treten auch Verschmutzungen auf: Tote Tiere, Häutungsreste, Kot, Urin, Spinnfäden oder Haare machen ein Nahrungsmittel ungeniessbar und können Gesundheitsschäden verursachen. Reste von Insekten (Motten und Käfern) können Hauterkrankungen, Allergien der Atemwege, Störungen im Darmtrakt oder Augenschäden hervorrufen.
Durch Ausscheidungen der Tiere oder durch die Veränderung von Inhaltsstoffen können Geruch und Geschmack des Lebensmittels soweit beeinträchtigt werden, dass es nicht mehr geniessbar ist. Manche Schädlinge verändern das Aussehen der Lebensmittel, indem sie Löcher in das befallene Gut fressen. Qualitätsmerkmale wie Inhaltsstoffe, Keim- oder Backfähigkeit, können verändert werden, wodurch ein Produkt seinen Nährwert oder seine Verwertbarkeit verliert.
Auch indirekte oder Folgeschäden sind von Bedeutung. So können durch die Schädlinge Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien und Pilze) auf Nahrungsmittel übertragen werden. Diese können das Lebensmittel weiter vernichten oder aber Krankheiten bei Menschen (und Haustieren) hervorrufen, wenn es sich um krankheitserregende Keime handelt. Häufige Krankheitserreger wie Salmonellen, Streptokokken, u. a. können zum Beispiel von Fliegen, Schaben oder Ratten übertragen werden. Bei dem Befall eines Lebensmittels durch Schädlinge kann sich dieses so stark verändern, dass sich zusätzlich andere Organismen ansiedeln und vermehren können: Die Temperatur kann ansteigen, die Luftfeuchtigkeit kann zunehmen, Schimmelpilze, Milben und Schimmelkäfer finden optimale Bedingungen vor und fördern die Vernichtung des Lebensmittels.
Weitere Schäden durch Schädlinge umfassen auch Zerstörungen von Materialien. So können sie Verpackungen zerfressen, wenn sie an ein Nahrungsgut heran wollen oder wenn sie sich aus einer befallenen, verpackten Ware herausarbeiten wollen. Schränke und Regale, die zur Lagerung von Lebensmitteln dienen, können zerstört werden, wenn zum Beispiel Raupen der vorratsschädigenden Motten Vertiefungen fressen, um sich darin zu verpuppen. Auch Möbel, Textilien oder Bücher können als Verpuppungsort oder als Material für den Nestbau dienen.
Schliesslich sind noch die finanziellen Einbussen zu erwähnen, die durch Vorratsschädlinge entstehen. Hierzu zählen die Kosten für die Vernichtung von befallenen Lebensmitteln, eventuell notwendige Bekämpfungsmassnahmen, Anschaffung von schädlingssicheren Vorratsbehältern und Ausgaben für verschiedene andere vorbeugende Massnahmen und Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen.
Schädlinge sind nicht nur fast durchweg sehr klein, sie sind auch zumeist lichtscheu. Es ist deshalb bei einer oberflächlichen Betrachtung von Lebensmitteln nicht immer einfach, einen Befall zu erkennen. Bei der laufenden Kontrolle der Vorräte sollten die folgenden Hinweise beachtet werden.
Die sorgfältige äussere Kontrolle muss sich besonders auf die Vorratsschränke konzentrieren. Hier können bei einem Befall erwachsene Schädlinge, umherlaufende Raupen oder versponnene Puppen gefunden werden. Lichtscheu, wie die Schädlinge nun einmal sind, kann man sie an verschiedenen versteckten Orten antreffen: Hinter Leisten, unter Verpackungen, in Winkeln. Ein heller Untergrund des Vorratsschrankes erleichtert das Auffinden der Tiere. Enge Spalten hinter Fussleisten oder Hohlräume unter Einbauschränken und Elektrogeräten sollten gezielt nach Schädlingen abgesucht werden.
Danach sollten die Verpackungen auf Frassschäden hin untersucht werden. Besonders deren Ecken, Kanten und Falten sind oft den Mundwerkzeugen der Schädlinge ausgesetzt.
Beim Öffnen von Verpackungen sollte schnell ein Blick hineingeworfen werden, weil sich Schädlinge eventuell bei Lichteinfall umgehend in tiefere Schichten einbohren. Raupen – die Larven von vorratsschädigenden Mottenarten – halten sich bevorzugt in den äusseren Schichten der Vorräte auf. Da sie ständig beim Umherlaufen einen Spinnfaden ausscheiden, kann man ihre Anwesenheit meist sehr leicht daran erkennen, dass sich diese Fäden auf der Oberfläche des Gutes und an der Innenseite der Verpackung entlang ziehen. Sie bleiben auch erhalten, wenn der Schädling das Lebensmittel schon lange verlassen hat. Bei Störungen versucht der Schädling meist wegzulaufen. Leert man eine Packung aus, so kann man bei einem Befall Tiere beobachten, die aus dem ausgeschütteten Lebensmittel davonkrabbeln. Auch hier erleichtert eine helle Unterlage das Erkennen.
Sind Schädlinge tief in ein Lebensmittel eingedrungen, so kann man oft ein einfaches Verfahren anwenden, um einen Befall nachzuweisen: Das Sieben. Handelt es sich um Mehl, Griess oder ähnlich feine Ware, bleiben die Schädlinge in einem feinen Sieb zurück. Bei gröberen Produkten, etwa Getreide, Graupen oder Hülsenfrüchten, fallen sie durch ein Sieb mit einer gröberen Maschenweite hindurch und können so leicht erkannt werden.
Die wichtigsten Vorratsschädlinge
Brotkäfer kommen weltweit vor und sind häufig im Haushalt anzutreffen. Die Käfer sind mit einer Grösse von 2 bis 3 mm sehr klein, rötlich braun gefärbt und können gut fliegen. Die letzten drei Fühlerglieder sind im Gegensatz zu den restlichen Gliedern deutlich vergrössert. Die Larven sind bis zu 5 mm lang, weisslich gefärbt und wie ein Engerling gekrümmt.
Befallen werden meistens pflanzliche, aber auch tierische Produkte (Trockenfisch, Tiernahrung, Leder).
Ein Befall zeigt sich meistens erst an den herumfliegenden Käfern, welche von Lichtquellen angezogen werden. Befallene Lebensmittel sollten samt Verpackung entsorgt werden. Um einen Befall zu verhindern, sollten Sie gefährdete Produkte in gut verschliessbaren Behältern aufbewahren und kühl lagern.
Herumfliegende Käfer können Sie versuchen mit dem Staubsauger einzusaugen. Den Staubbeutel sollten Sie anschliessend für eine Stunde ins Gefrierfach legen und entsorgen.
Dörrobst- und Mehlmotten können jederzeit durch befallene Nahrungsmittel eingeschleppt werden. Die Larven beider Mottenarten sind bis zu 15 mm lang und gelblich weiss gefärbt. Die Dörrobstmotte ist mit einer Länge von bis zu 12 mm kleiner als die Mehlmotte. Ihre vorderen Flügelhälften sind silbergrau, die hinteren Hälften rötlich bis bronzefarbig gefärbt. Die Mehlmotte hat eine Länge von bis zu 14 mm und ist meistens grau gefärbt.
Befallen werden fast alle pflanzlichen Lebensmittel, vor allem Getreide und Getreideprodukte, Nüsse, Mandeln, Trockenobst und Schokolade.
Um einem Befall vorzubeugen, können Sie Lebensmittel in fest verschliessbaren Gefässen aufbewahren. Befallene Lebensmittel müssen weggeworfen und Schränke gründlich gereinigt werden. Bei starkem Befall können Sie Schlupfwespen als biologische Schädlingsbekämpfung einsetzen. Diese parasitieren die Motten erfolgreich.
Essigfliegen, auch Frucht- oder Obstfliegen genannt, treten in fast jedem Haushalt auf. Bei sehr starkem Befall können die Tiere lästig werden. Die Fliegen halten sich vor allem an überreifen Früchten und Gemüse sowie Essig, Fruchtsäften, Bier und Wein auf. Schädlich sind sie vor allem in der Getränkeindustrie weil sie Mikroorganismen übertragen und Fehlgärungen verursachen können.
Die Larven der Essigfliegen sind kopf- und beinlos mit einer Länge von 5 bis 6 mm. Die Fliege hat eine Länge von 2 bis 4 mm und ist schwarz, dunkelbraun oder gelb gefärbt.
Eine Fliegenplage kann durch rasche und richtige Abfallentsorgung sowie eine sachgerechte Lebensmittellagerung eingedämmt werden. Mit Essigfliegenfallen können Sie eine Massenentwicklung vermeiden.
Der Getreideplattkäfer ist vor allem in Lebensmittelbetrieben ein gefürchteter Vorratsschädling. Durch seine geringe Grösse von 3 mm und gute Beweglichkeit kann er sich gut verkriechen. Der Käfer ist braun gefärbt sowie flach und schlank. Die gelblich glänzenden, schlanken Larven haben eine Länge von 4 mm.
Befallen werden vor allem kohlenhydratreiche Lebensmittel. Befallene Lebensmittel sollten Sie in einen Plastiksack geben, zuknoten und baldmöglichst entsorgen. Um einen erneuten Befall zu vermeiden ist es ratsam, neue Vorräte in fest verschliessbaren Gefässen zu lagern.
Die Küchenschabe, auch Deutsche Schabe genannt, ist ein Hygieneschädling. Ausgewachsene Tiere sind 9 bis 15 mm lang, braun gefärbt und haben lange abgeflachte Fühler. Am Hinterleib trägt die Schabe zwei Anhänge, auf dem Halsschild zwei schwarze Längsstreifen. Die Küchenschabe wird häufig mit der harmlosen Waldschabe verwechselt. Bei der Waldschabe fehlen die zwei schwarzen Längsstreifen auf dem Halsschild.
Küchenschaben verursachen Frassschäden an Vorräten und verschiedenen Materialien. Durch ihre Ausscheidungen können Keime auf Nahrungsmittel und Menschen übertragen werden. Kot und Häutungsreste können beim Menschen Allergien auslösen.
Da die Tiere nachtaktiv sind und sich in Verstecken (Ritzen) aufhalten, ist eine Bekämpfung äusserst schwierig. Eine Bekämpfung sollte von einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma durchgeführt werden.
Hausmaus | Ratte | |
(Bildquelle: Pixabay) | (Bildquelle: Stadt Zürich, UGZ, Schädlingsprävention) | |
Kot | 3 bis 6 mm lang und 2 bis 3 mm im Durchmesser | ca. 2 cm lang, 4 bis 5 mm im Durchmesser, eine Seite spitz ausgezogen |
Vorkommen | Lebensmittel aller Art | Lebensmittel aller Art |
Schäden | Frass, Verunreinigung durch Kot, Urin und Haare, Übertragung von Krankheitserregern, Materialschäden | Frass, Verunreinigung durch Kot, Urin und Haare, Übertragung von Krankheitserregern, Materialschäden |
Bekämpfung | Topsnap Mausefalle | Rattenfalle Weitere Informationen in unserer Stichwortbroschüre "Ratten" |
Speckkäfer leben hauptsächlich im Freien in Vogel- oder Wespennestern und ernähren sich von Aas. Gelegentlich verirren sie sich ins Innere, wo sie tierische Produkte (Speck, Wurst, Schinken, Trockenfleisch, Käse) befallen können. Auch an Fellen und Tierpräparaten können sie Schäden anrichten.
Die Larve ist bis zu 15 mm lang und stark behaart. Ihre Haare können Allergien bei Menschen auslösen. Der Käfer hat eine Grösse von 7 bis 9 mm und ist braunschwarz gefärbt. Auf den Flügeln besitzt er helle Haarbinden mit drei dunkeln Flecken.
Gefährdete Materialien sollten regelmässig auf einen Befall untersucht werden. Tierische Produkte sollten Sie gut abgeschlossen lagern.
Wegameisen leben normalerweise in Nestern im Freiland, wo sie sehr nützliche Funktionen erfüllen. Durch das knappe Nahrungsangebot im Frühjahr sind bewohnte Häuser und Wohnungen für sie sehr attraktiv. Dort finden die Ameisen meistens genügend Nahrung. Vor allem zuckerhaltige Produkte zieht sie an.
Um das Eindringen ins Haus zu vermeiden, sollten Eintrittsstellen abgedichtet werden. Ameisenstrassen, welche in die Wohnung führen, sollten unterbrochen werden. Dies kann mit Hilfe von Barrieren aus einfacher Malkreide oder einem Gemisch aus Steinmehl und etwas Lavendel- oder Fichtennadelöl geschehen. Möglicherweise genügt es, die Ameisenstrasse zu reinigen oder mit heissem Wasser zu unterbrechen. Eventuell ist der Einsatz von Ameisenköderdosen sinnvoll.
Materialschädlinge
Bei den Materialschädlingen handelt es sich um Insekten und oder deren Larven, die Materialien tierischer und pflanzlicher Herkunft wie Wolle, Pelze, Holz und Papier schädigen. Käfer und Motten gelangen häufig durch offene Fenster ins Haus oder die Wohnung. Aber auch durch Verpackungsmaterialien können Insekten wie beispielsweise Papierfischchen eingeschleppt werden. Fliegenschutzgitter sowie das Schliessen von Ritzen und undichten Stellen verhindern das Einwandern von Aussen.
Die wichtigsten Materialschädlinge
Der Hausbock ist weltweit anzutreffen und befällt verbautes Nadelholz. Laubholz greift er nicht an. Er bevorzugt warme, sonnenbeschienene Dachstöcke.
Der Käfer hat eine Körperlänge von 8 bis 26 mm, ist flach und braunschwarz gefärbt. Die Flügeldecken sind grau behaart. Die Larven sind cremefarbig, bis zu 30 mm lang und weisen eine deutliche Segmentierung auf. Die kräftigen, dunkel gefärbten Mundwerkzeuge sind deutlich zu erkennen.
Der eigentliche Schaden wird durch die Larven, welche sich im Holz entwickeln, verursacht. Ein Befall durch den Hausbock ist daher meistens erst durch die ovalen Ausschlupflöcher, aus welchen die Käfer treten, erkennbar. Bei einem Befall oder Verdacht sollten Sie eine Firma, die auf Holzschutz spezialisiert ist, kontaktieren.
Larven der Kleidermotten ernähren sich von Keratin. Dieses Protein ist in tierischen Haaren und Federn anzutreffen. In der Natur findet man die Larven in Vogelnestern, im Haushalt an Textilien, die zu mehr als 20% aus Wolle bestehen. Nicht befallen werden pflanzliche Produkte wie Baumwolle oder Leinen.
Der kleine Falter hat eine Länge von 6 bis 9 mm. Der Kopf ist dicht behaart, die Flügel sind goldgelb gefärbt. Die gelbweisse Larve ist 1 bis 10 mm lang und hat einen braunen Kopf.
Ein Befall ist meistens erst dann ersichtlich, wenn Falter herumfliegen. An Textilien lässt sich ein Befall durch kleine unregelmässig geformte Löcher erkennen.
Bei einem Befall müssen sämtliche Textilien, die als Quelle in Frage kommen, überprüft werden. Dabei lassen sich Raupen, Puppen und Spinnfäden finden.
Befallene Kleidungsstücke sollten gründlich gewaschen oder für mindestens eine Woche in den Tiefkühler gelegt werden. Teppiche können mit einem Dampfreiniger behandelt werden.
Eine Bekämpfung mit Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) ist sehr effizient. Diese parasitieren Motteneier und verschwinden von alleine, wenn keine Eier mehr vorhanden sind.
Vorbeugend können Fliegenschutzgitter an den Fenstern angebracht werden. Duftsäckchen, gefüllt mit Lavendel, Kampfer oder Zedernholz helfen die Motten fernzuhalten. Selten getragene Kleidungsstücke sollten kühl und trocken in gut verschliessbaren Behältern oder Kleidersäcken gelagert werden.
Papierfischchen kommen hier nur in Gebäuden vor und sind in Europa erst seit 1998 bekannt. Sie werden häufig durch Verpackungsmaterial aus Cellulose eingeschleppt. Der Onlinehandel begünstigt vermutlich ihre Verbreitung.
Es handelt sich um ein flügelloses, abgeflachtes, bräunlich gefärbtes Insekt mit auffällig gelblichen Borsten. Sie haben eine Länge von 8 bis 15 mm und besitzen drei lange Schwanzanhänge. Papierfischen ernähren sich von zucker- und stärkehaltigen Stoffen wie Mehl, Zucker, Leim von Büchern oder Tapeten. In Bibliotheken, Archiven oder Museen sind sie gefürchtete Materialschädlinge.
Bei einem Befall in der Küche sollten stärke- und zuckerhaltige Produkte dicht verschlossen aufbewahrt werden.
Bei einem Befall mit Papierfischchen kann Silikatstaub in Fugen und Ritzen eingesetzt werden. Nehmen die Schädlinge überhand, sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma beigezogen werden.
Pelzkäfer ernähren sich von Blütenpollen und Nektar. Die Larven fressen Wolle, Federn, Pelze, etc. und können Löcher in Textilien hinterlassen. In der Natur spielen sie eine wichtige Rolle, da sie mithelfen Kadaver mit Fell zu beseitigen.
Der ausgewachsene Käfer ist 3 bis 6 mm lang, oval, dunkelbraun bis schwarz gefärbt mit zwei weissen Punkten auf den Flügeldecken (Gefleckter Pelzkäfer) und behaart. Die schlanken, bis zu 9 mm länglichen Larven sind goldgelb bis bronzefarben und besitzen kurze Haare. Am Körperende tragen sie einen langen hellbraunen Haarpinsel. Ein Befall äussert sich meistens durch an den Fenstern sitzenden Käfern. Larven sind häufig unter Teppichen, in Bettkästen, in Kleiderschränken, in Wollvorräten, etc. zu finden.
Zur Bekämpfung kann Silikatstaub in Fugen und Ritzen eingesetzt werden. Gründliches und häufiges Staubsaugen kann einen Befall eindämmen. Nehmen die Schädlinge überhand, sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma beigezogen werden.
Silberfischchen sind auf Feuchtigkeit und Wärme angewiesen. Bei einem Befall muss in erster Linie die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden. In der Natur kommen sie bevorzugt in Vogel- und Wespennestern vor.
Mit einer Länge von 7 bis 11 mm sind sie kleiner als Papierfischchen. Es handelt sich um ein silbergraues, flügelloses Insekt mit drei Schwanzanhängen.
Silberfischchen ernähren sich von zucker-, stärke- und proteinhaltigen Stoffen und können daher Lebensmittel, Textilien und Bücher befallen.
Durch richtiges Lüften und Heizen lässt sich die Luftfeuchtigkeit senken. Punktuell kann Silikatstaub eingesetzt werden.
Staubläuse treten bei hoher Luftfeuchtigkeit auf und ernähren sich von Schimmelpilzen. In Neubauten und nach Wasserschäden ist ein Befall möglich. An Menschen und Tieren sind sie nicht interessiert. Sie können aber auch kohlhydratreiche Lebensmittel befallen.
Die Tiere sind mit 1 bis 2 mm sehr klein und beige-braun gefärbt. Auf hellen Oberflächen sind die hüpfenden Tiere gut zu erkennen.
Befallene Lebensmittel sollten entsorgt werden. Durch richtiges Lüften und Heizen lässt sich die Luftfeuchtigkeit senken. Offene Kippfenster, vor allem im Winter, sind zu vermeiden und Böden sollten nicht all zu oft feucht aufgenommen werden.
Teppichkäfer sind in der Natur häufig anzutreffen und spielen beim Abbau von Kadavern mit Fell eine wichtige Rolle. Verfliegen sie sich jedoch in Häuser, so können sie Schäden anrichten.
Der Käfer ist mit 3 bis 4 mm sehr klein und schwarz, weiss braun gefleckt. Die Form erinnert an ein Marienkäfer. Sie ernähren sich von Blütenpollen und Nektar.
Die Larve ist dicht mit Haaren besetzt und hat eine Länge von 5 mm. In Häusern befällt sie Leder, Pelze, Teppiche, wollene Textilien, Federn oder auch Insektensammlungen.
Ein Befall äussert sich meistens durch Käfer, die an den Fenstern sitzen. Larven sind häufig unter Teppichen, in Bettkästen, in Kleiderschränken, in Wollvorräten, etc. zu finden.
Gründliches und häufiges Staubsaugen kann einen Befall eindämmen. Nehmen die Schädlinge überhand, sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma beigezogen werden.
Ektoparasiten
Ektoparasiten sind Insekten oder Spinnentiere, die für ihre Entwicklung auf einen bestimmten Wirt angewiesen sind. Sie befinden sich auf der Haut oder in den Haaren ihres Wirtes. Für ihre Entwicklung sind sie auf Blutmahlzeiten angewiesen. Die unten aufgeführten Parasiten sind kein Zeichen mangelnder Hygiene, sondern auf enge Sozialkontakte zurückzuführen.
Die wichtigsten Ektoparasiten
Bettwanzen können mit dem Gepäck oder über Möbel und Betten verbreitet werden. Durch die zunehmende Reisetätigkeit wird die Ausbreitung von Bettwanzen begünstigt.
Anzeichen für einen Befall sind in Reihen auftretende Bisse/Stiche, Kotspuren auf Bettrahmen, Matratze und Bettzeug. Lebende Wanzen und Häutungsreste sind ebenfalls Anzeichen dafür. Je mehr Anzeichen gleichzeitig auftreten, desto wahrscheinlicher ist ein Befall durch Bettwanzen.
Bei einem Befall sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma beigezogen werden.
Falls Sie den Verdacht haben, in einem mit Bettwanzen befallenen Zimmer übernachtet zu haben, packen Sie Ihr Gepäck im Freien aus. Waschen Sie Ihre Kleider wenn möglich sofort bei 60°C. Falls die Kleider nicht sofort gewaschen werden können, packen Sie diese in einen Plastiksack und verschliessen diesen mit Klebeband. Die Kleidungsstücke können auch während mehreren Tagen ins Gefrierfach gelegt werden.
Bettwanzenfeindliche Umgebung schaffen:
- Da sich Bettwanzen oft in Spalten und Rissen aufhalten, können diese mit Silikon verschlossen werden.
- Matratzen können mit Schutzhüllen umwickelt werden, um einen Befall der Matratze zu verhindern.
- Einfache Klebestreifen an den Bettstandfüssen können das Einwandern ins Bett verhindern.
- Aufgeräumte Zimmer und wenig Mobiliar reduzieren die Rückzugsorte für Bettwanzen.
Krätzemilben werden durch direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Auch eine Übertragung über Kleidung, Wäsche oder Decken ist möglich.
Die Milben erscheinen als sandkorngrosse, schwarze Punkte und leben auf und in der menschlichen Haut. Die kleinen Spinnentiere graben kleine, tunnelförmige Gänge in die Haut, wo sie ihre Eier ablegen.
Bei einer Erstinfektion treten nach drei bis sechs Wochen Symptome auf, bei nachfolgenden Infektionen bereits nach wenigen Tagen. Die Erkrankung beginnt mit heftigem Juckreiz, begleitet von Pusteln oder Papeln an der Haut. Es werden vor allem Körperstellen mit dünner Hornschicht befallen: Gesäss, Handgelenke, Fingerzwischenräume, Brustwarzen, Leiste, Achseln, Handgelenke, Genitalien, Ellbogen und Knöchelbereiche.
Bei einem Befall mit der Krätzemilbe muss ein Arzt aufgesucht werden. Es wird eine Kombinationstherapie, bestehend aus einem Medikament und einer Salbe verordnet. Alle Personen, die im gleichen Haushalt leben, müssen mit behandelt werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen.
Kopfläuse leben ausschliesslich auf dem menschlichen Kopf und ernähren sich von dessen Blut. Die Läuse kleben ihre Eier (Nissen) an die Haare nahe der Kopfhaut. Nach zirka 10 Tagen sind die ersten Nymphen (junge Läuse) zu sehen.
Frisch geschlüpfte Nymphen sind 1 bis 2 mm, erwachsene Läuse ca. 3 mm lang. Meistens sind sie an den Schläfen, hinter den Ohren und am Nacken zu finden.
Kopfläuse werden bei engem Kontakt von Kopf zu Kopf übertragen und treten vermehrt in und nach den Schulferien auf. Grund dafür sind enge, soziale Kontakte unter Kindern und Jugendlichen.
Der durch die Kopfläuse verursachte Juckreiz ist ungefährlich aber lästig. Mit Kopflausmitteln kann ein Befall gut bekämpft werden.
Zecken leben bevorzugt in Waldlichtungen, an Waldrändern, in Hecken, Sträuchern und Büschen sowie im hohen Gras. In den letzten Jahren sind Zecken auch zunehmend in Parkanlagen und Gärten anzutreffen, vor allem wenn diese in der Nähe von Wäldern liegen.
Zecken sind in der ganzen Schweiz verbreitet und leben bevorzugt in tieferen Lagen. Bei einem Stich können sie Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose auf den Menschen übertragen. Fällt der Winter mild aus, können die kleinen Blutsauger auch während dieser Zeit aktiv sein.
So schützen Sie sich:
- Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen
- Aufenthalt im hohen Gras vermeiden
- Insektenschutzmittel verwenden
- Nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich auf Zecken untersuchen
Zecken richtig entfernen:
Je früher die Zecke entfernt wird, desto besser. Denn je länger der Saugvorgang dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen werden.
- Zecken können mit Pinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenzangen entfernt werden
- Wichtig ist, dass die Zecke möglichst hautnah gefasst wird
- Die Zecke sollte langsam herausgezogen werden - nicht drehen!
- Im Anschluss Einstichstelle desinfizieren, beobachten und Datum des Zeckenstichs notieren
Die entfernte Zecke sollte im Anschluss mit einem Hilfsmittel (nicht von blossen Händen) zerdrückt oder mit einem Feuerzeug verbrannt werden. Zecken können im Wasser für eine gewisse Zeit überleben. Deshalb sollten diese nicht ins Spülbecken oder in die Toilette gelangen.
Nützliche Informationen
Ungebetene Hausgäste, C. Sachs, J. Koop, ISBN 3-928294-00-8
Schädlinge und Lästlinge in Haus und Wohnung, M. Hermanns, ISBN 3-85833-590-8
Hausschädlinge - Vorbeugung und Abwehr, U. Lachmuth, ISBN 978-3-909363-20-9
Vorrats- und Gesundheitsschädlinge - Welcher Schaden ist das?, H. Bollow
Vorratsschädlinge und Hausungeziefer, H. Weidner, U. Sellenschlo, ISBN 978-3-8274-2406-8
Herausgeber: Umweltberatung Luzern (2024) 2. Auflage
Konzept und Text: Th. Meienberg, Überarbeitung A. Oelhafen
Bilder: Gemeinfreie Bilder
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