Siebenschläfer
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Der Siebenschläfer sieht aus wie eine Maus und macht Krach wie ein Marder. Er ist aber weder eine Maus noch ein Marder. Das Tier kann in seltenen Fällen grosse Materialschäden oder Verschmutzungen verursachen. Erkennbar ist das Tier am buschigen Schwanz und den schwarzen Augenringen.
Inhaltsverzeichnis
Der Siebenschläfer sieht aus wie eine Maus und macht Krach wie ein Marder. Er ist aber weder eine Maus noch ein Marder. Das Tier kann in seltenen Fällen grosse Materialschäden oder Verschmutzungen verursachen. Erkennbar ist das Tier am buschigen Schwanz und den schwarzen Augenringen.
Lebensweise
Im Schweizer Mittelland ist der Siebenschläfer (Glis glis) die häufigste Art aus der Familie der "Schlafmäuse". Er ist unterhalb von 1500m fast überall zu finden. Er ist nachtaktiv und hält sich die meiste Zeit in Bäumen auf. Eigentlich leben Siebenschläfer am liebsten in unterholzreichen Wäldern wo sie in Baumhöhlen wohnen. Sie besiedeln auch Obstgärten, Pärke und strukturreiche Gärten und nisten sich gerne in Vogelkästen, Schuppen und im Haus ein. Der Siebenschläfer baut sich ein kugelförmiges Nest aus Laub, Moos und Rinde. Die Ernährung besteht aus Obst, Beeren, Blättern und Blütenknospen, Nüssen, Eicheln und weiteren Samen. Daneben frisst er auch Insekten, Schnecken und Jungvögel. Im August bekommt das Weibchen fünf bis sieben Junge, diese sind nach sieben Wochen selbständig.
Winterschlaf
Der Winterschlaf dauert oft länger als sieben Monate (von September bis Mai) und die Tiere benutzen dafür selber gegrabene Höhlen oder auch Vogelkästen. Im Garten kann man für sie Vogelnistkästen aufhängen. Wenn man bei der Nistkastenreinigung einen Siebenschläfer findet sollte man den Kasten rasch schliessen und wieder am alten Ort aufhängen. Auch im Sommer brauchen die Tiere trockene und dunkle Tagesverstecke wie Baumhöhlen und Geräteschuppen.
Siebenschläfer im Haus
Siebenschläfer können durch ihren Nagetrieb grosse Materialschäden anrichten und durch ihren Kot und Urin Räume und Lebensmittel verschmutzen. Ihr Lärm in der Nacht kann einem den „letzten Nerv“ rauben. In solchen Fällen können sie vertrieben oder gefangen werden. Jedoch muss nicht jeder Lärm von Siebenschläfern stammen. Auch Marder können im Estrich und auf dem Dach herumtollen und Lärm erzeugen.
Siebenschläfer oder Marder?
Die Siebenschläfer haben im Ober- und Unterkiefer je zwei scharfe Schneidezähne, die charakteristische Nagespuren an Nahrung und Einrichtungen hinterlassen. Siebenschläfer sind auch sehr stimmfreudig: Sie quieken, pfeifen, zwitschern und murmeln. Der Kot ist bohnenförmig, kompakt und 1–2 cm lang.
Vor allem zur Zeit der Jungenaufzucht im Frühsommer und Sommer besiedeln auch Marder gerne menschliche Gebäude. Es entsteht ebenfalls ein grosser Lärm, vor allem wenn die Jungtiere miteinander spielen. Dabei geben sie auch verschiedene Laute, wie Fauchen, Knurren und Schreie von sich. Marder hinterlassen den typisch gedrehten, zugespitzten Kot von 5–10 cm Länge und verbreiten einen penetranten Geruch.
Wie reagieren?
Wenn Siebenschläfer im Haus sind, können Sie sie entweder tolerieren oder versuchen sie auszusperren. Natürlich nur, wenn man sicher ist, dass sich keine Jungtiere Haus befinden! Diese Tipps können helfen:
- Türen dicht schliessen
- Kellerfenster engmaschig vergittern (Maschenweite max. 5 mm)
- Keine Kletterpflanzen an der Fassade. Sonst die Pflanzen ca. 1 m unter dem Dach abschneiden. So kann ein Siebenschläfer nicht in den Dachstock eindringen
- Dach vollständig abdichten
- Bei vorgehängter Fassade: Vollständige Vergitterung mit Lochblech
- Kaminöffnungen engmaschig vergittern
Man kann auch versuchen, die Tiere zu vertreiben: Mit Räucherstäbchen, Pfeffer, Essig, Eukalyptusöl oder anderen ätherischen Ölen. Vergällungsmittel (Katzenabwehr- oder Marder-Sprays) oder andere stark riechende Substanzen wirken abschreckend. Damit können Sie Küchenschränke und Löcher, durch welche die Siebenschläfer eindringen, schützen oder mit getränkten Lappen ausstopfen.
Das letzte Mittel: Tiere einfangen und (mind. 5 km entfernt!) umsiedeln - dazu kontaktieren Sie aber den Wildhüter! Siebenschläfer können im Notfall beissen und ihren buschigen Schwanz abwerfen. Halten Sie die Tiere daher niemals am Schwanz fest, am besten werden sie gar nicht berührt!
Kuriosum
Siebenschläfer werden auch heute noch in einigen Regionen Europas als Delikatesse verzehrt - im alten Rom wurden sie sogar in speziellen Tongefässen gemästet.
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Nützliche Informationen
Herausgeber: Umweltberatung Luzern (2021)
Konzept und Text: S. Meyer, M. Kieffer, T. Ammann
Bilder: Gemeinfreie Bilder
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