Madennester unter dem Teppich: Woher kommen sie?
Ratgeber
Seit mehreren Jahren haben wir jeweils im Frühling/Sommer ganze Nester mit Maden unter Teppichen, im Kehricht und beim Katzenbaum. Wenn ich nicht alle erwische (zerdrücke), haben wir später die ganzen Fenster voller grün schimmernder Fliegen. Dies ist sehr unangenehm. Woher kommen die Viecher? Was kann ich dagegen machen?
Kurzantwort
Schmeissfliegen werden vom Geruch eiweisshaltiger Lebensmittel (Fleisch/Fisch, Nass-Tierfutter, aber auch versteckt verendete Kleintiere) über viele hundert Meter angelockt. Sie legen ihre Eier in Fleisch oder Fisch ab. Aus den Eiern schlüpfen die weissen, 2–10 mm grossen Maden. Um eine Fliegen- bzw. Madeninvasion zu verhindern, lockt man die Fliegen am besten gar nicht erst an.
Schmeissfliegen werden im Wohnbereich nicht gerne gesehen, und ihre Maden lösen oft Ekel aus. Mit der richtigen Aufbewahrung und konsequenter Entsorgung von Lebensmitteln und Tierfutter lässt sich eine Fliegenplage verhindern. Ist eine Maden- beziehungsweise Fliegeninvasion schon im Gange, gilt es, den die Fliegen anlockenden proteinhaltigen (eiweisshaltigen) Stoff zu finden und zu beseitigen.
Im vorliegenden Fall handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um eine häufig vorkommende Schmeissfliegenart der Familie Calliphoridae. Dies verrät der metallisch grün schimmernde Panzer der 5–12 mm grossen Fliege.
Kurzantwort
Schmeissfliegen werden vom Geruch eiweisshaltiger Lebensmittel (Fleisch/Fisch, Nass-Tierfutter, aber auch versteckt verendete Kleintiere) über viele hundert Meter angelockt. Sie legen ihre Eier in Fleisch oder Fisch ab. Aus den Eiern schlüpfen die weissen, 2–10 mm grossen Maden. Um eine Fliegen- bzw. Madeninvasion zu verhindern, lockt man die Fliegen am besten gar nicht erst an.
Von weither angelockt
Die Fliegen werden durch den Geruch von gekochtem oder rohem Fleisch oder Fisch über mehrere hundert Meter angelockt. Schmeissfliegen legen ihre Eier direkt in die proteinhaltigen Stoffe. So locken etwa auch unentdeckte Tierkadaver in Zwischenböden und Hohlräumen oder Nasstierfutter die Fliegenweibchen zur Eiablage an. Je nach Art legen diese Fliegen bis zu tausend Eier. Daraus schlüpfen weissliche, 2–10 mm grosse Maden, die sich vom proteinhaltigen Stoff ernähren. Ausgewachsene Maden kriechen in dunkle Ecken/Spalten, um sich zu verpuppen. Darum findet man sie oft unter Teppichen oder zwischen Möbeln. Nach 5–10 Tagen (der Zyklus ist temperaturabhängig) schlüpfen die Fliegen. Um eine Invasion zu verhindern, lockt man die Fliegen am besten gar nicht an.
Präventive Massnahmen
Lebensmittel werden idealerweise nicht offenstehen gelassen, sondern im Kühlschrank gelagert. Vor allem während der warmen Sommermonate sollten Kehrichtsäcke mit Fleisch- und Fischabfällen innert weniger Tage entsorgt werden (in dieser Zeit auf die kleineren 17-Liter-Kehrichtsäcke umstellen). Von einer Zwischenlagerung der Kehrichtsäcke auf dem Balkon oder der Terrasse ist abzuraten – ist der Kehricht dort befallen, können die Maden über den Balkon ins Haus kriechen. Fleisch- und Fischreste nicht im Kompost entsorgen – auch von dort gelangen die Maden ins Haus. Da auch Nass-Tierfutter die Schmeissfliegen anzieht, muss sichergestellt werden, dass Haustiere ihr Futter restlos auffressen und nicht Reste herumliegen lassen oder verstecken. Um solche Futterverstecke ausfindig zu machen, bedarf es regelmässiger Kontrollen.
Bei Problemen mit Nagetieren im und ums Haus (Mäuse oder Ratten) möglichst keine Giftköder benutzen, da sich vergiftete Nagetiere in unzugängliche Ecken zurückziehen und dort verenden. Ihre Kadaver locken die Schmeissfliegen an. Und als letzter wirksamer Tipp: Insektengitter an den Fenstern hindern nicht nur Mücken daran, ins Haus einzudringen, sondern auch Schmeissfliegen!
Vorgehen bei Befall
Entdeckt man die Maden im Haus, ist dies kein Grund zur Panik. Zuerst muss die Ursache für den Befall ausfindig gemacht und beseitigt werden. Sobald nichts mehr nach verdorbenem Fleisch riecht legen auch keine Fliegen mehr ihre Eier ab. Dann entfernt man die Maden am besten mit «Schüfeli und Bäseli» und entsorgt sie ausserhalb des Gebäudes, möglichst weit entfernt von Speiseresten (etwa Kompost). Die ausgewachsenen Schmeissfliegen lässt man über ein offenes Fenster davonfliegen. Klappt dies nicht, kann man den Fliegen mit dem «Fliegentätscher» den Garaus machen.
Autor*in
Regina Lenz
ehemalige Mitarbeiterin Umweltberatung Luzern
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