Siebenschläfer
Dieser Artikel steht als Stichwortbroschüre im Format A5 zum Download bereit. Verwenden Sie ein PDF anstelle eines Drucks, der Umwelt zuliebe. Drücken Sie dazu CTRL+P.
Der Siebenschläfer sieht aus wie eine Maus und macht Krach wie ein Marder. Er ist aber weder eine Maus noch ein Marder. Das Tier kann in seltenen Fällen grosse Materialschäden oder Verschmutzungen verursachen. Erkennbar ist das Tier am buschigen Schwanz und den schwarzen Augenringen.
Inhaltsverzeichnis
Der Siebenschläfer sieht aus wie eine Maus und macht Krach wie ein Marder. Er ist aber weder eine Maus noch ein Marder. Das Tier kann in seltenen Fällen grosse Materialschäden oder Verschmutzungen verursachen. Erkennbar ist das Tier am buschigen Schwanz und den schwarzen Augenringen.
Lebensweise
Im Schweizer Mittelland ist der Siebenschläfer (Glis glis) die häufigste Art aus der Familie der "Schlafmäuse". Eigentlich leben Siebenschläfer am liebsten in unterholzreichen Wäldern wo sie in Baumhöhlen wohnen. Sie besiedeln auch Obstgärten, Pärke und strukturreiche Gärten und nisten sich gerne in Vogelkästen, Schuppen und im Haus ein. Die Ernährung besteht aus Nüssen, Eicheln und weiteren ölreichen Samen sowie Kleintieren.
Winterschlaf
Der Winterschlaf dauert oft länger als sieben Monate (von September bis Mai) und die Tiere benutzen dafür selber gegrabene Höhlen oder auch Vogelkästen. Im Garten kann man für sie Vogelnistkästen aufhängen. Wenn man bei der Nistkastenreinigung einen Siebenschläfer findet sollte man den Kasten rasch schliessen und wieder am alten Ort aufhängen. Auch im Sommer brauchen die Tiere trockene und dunkle Tagesverstecke wie Baumhöhlen und Geräteschuppen.
Siebenschläfer im Haus
Siebenschläfer können durch ihren Nagetrieb grosse Materialschäden anrichten und durch ihren Kot und Urin Räume und Lebensmittel verschmutzen. Ihr Lärm in der Nacht kann einem den „letzten Nerv“ rauben. In solchen Fällen können sie vertrieben oder gefangen werden. Jedoch muss nicht jeder Lärm von Siebenschläfern stammen. Auch Marder können im Estrich und auf dem Dach herumtollen und Lärm erzeugen.
Siebenschläfer oder Marder?
Die Siebenschläfer haben im Ober- und Unterkiefer je zwei scharfe Schneidezähne, die charakteristische Nagespuren an Nahrung und Einrichtungen hinterlassen. Siebenschläfer sind auch sehr stimmfreudig: Sie quieken, pfeifen, zwitschern und murmeln. Der Kot ist bohnenförmig, kompakt und 1–2 cm lang.
Vor allem zur Zeit der Jungenaufzucht im Frühsommer und Sommer besiedeln auch Marder gerne menschliche Gebäude. Es entsteht ebenfalls ein grosser Lärm, vor allem wenn die Jungtiere miteinander spielen. Dabei geben sie auch verschiedene Laute, wie Fauchen, Knurren und Schreie von sich. Marder hinterlassen den typisch gedrehten, zugespitzten Kot von 5–10 cm Länge und verbreiten einen penetranten Geruch.
Wie reagieren?
Wenn Siebenschläfer im Haus sind, können Sie versuchen sie auszusperren. Natürlich nur, wenn man sicher ist, dass sich keine Jungtiere Haus befinden! Diese Tipps können helfen:
- Türen dicht schliessen
- Kellerfenster engmaschig vergittern (Maschenweite max. 5 mm)
- Keine Kletterpflanzen an der Fassade. Sonst die Pflanzen ca. 1 m unter dem Dach abschneiden. So kann ein Siebenschläfer nicht in den Dachstock eindringen
- Dach vollständig abdichten
- Bei vorgehängter Fassade: Vollständige Vergitterung mit Lochblech
- Kaminöffnungen engmaschig vergittern
Man kann auch versuchen, die Tiere zu vertreiben: Mit Räucherstäbchen, Pfeffer, Essig, Eukalyptusöl oder anderen ätherischen Ölen. Vergällungsmittel (Katzenabwehr- oder Marder-Sprays) oder andere stark riechende Substanzen wirken abschreckend. Damit können Sie Küchenschränke und Löcher, durch welche die Siebenschläfer eindringen, schützen oder mit getränkten Lappen ausstopfen.
Das letzte Mittel: Tiere einfangen und (mind. 3 km entfernt!) umsiedeln - dazu sollten Sie aber den Wildhüter kontaktieren.
Kuriosum
Siebenschläfer werden auch heute noch in einigen Regionen Europas als Delikatesse verzehrt - im alten Rom wurden sie sogar in speziellen Tongefässen gemästet.
Kostenlose Ausleihe von Fotofallen
Wenn Sie unsicher sind welches Tier Ihre Nachtruhe stört: Leihen Sie bei uns eine Fotofalle aus. Dies ist kostenlos.
Besuchen Sie dazu unsere Webseite www.umweltberatung-luzern.ch/ausleihe
Wenn Sie unsicher sind welches Tier Ihre Nachtruhe stört: Leihen Sie bei uns eine Fotofalle aus. Dies ist kostenlos.
Nützliche Informationen
- Infos zum Siebenschläfer (Wildtier Schweiz): apps.wildtier.ch/mammals/?animal=61
Herausgeber: Umweltberatung Luzern (2021)
Konzept und Text: S. Meyer, M. Kieffer, T. Ammann
Bilder: Gemeinfreie Bilder
Haben Sie noch Fragen?
Sollten Sie weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich. Zudem verfügt unsere Umweltbibliothek über diverse Medien, welche kostenlos ausgeliehen werden können.
Kontakt
Das Team der Umweltberatung steht Ihnen gerne kostenlos bei Fragen zur Verfügung.
Umweltberatung Luzern
Löwenplatz 11
6004 Luzern
041 412 32 32
info@umweltberatung-luzern.ch
Öffnungszeiten
Beratung per Telefon & E-Mail
Montag-Freitag, 8-12 & 13-17.30 Uhr
Persönliche Beratung & Geräteausleihe
Montag, 13.30-17.30 Uhr
Dienstag-Freitag, 10-12 und 13-17.30 Uhr