Schimmelpilze im Kompostgut
Ratgeber
Warum habe ich Schimmelpilze in unserem Kompost?
Ratgeberfrage
Ich besitze einen 5L Kessel für Kompostabfälle. Diesen kleide ich mit einem kompostierbaren Sack aus. Nun stelle ich seit einiger Zeit fest, dass sich Schimmelpilz bildet, manchmal schon wenn der Kessel erst halbvoll ist. Früher konnte ich dies nie feststellen. In den Kessel kommen hauptsächlich Schalen von Früchten (Aepfel, Mandarinen, Bananen usw.) , sodann Kaffeesatz aus dem Filter, welchen ich ausdrücke sowie aus der Kolbenkaffeemaschine. Was kann die die Ursache sein und wie kann ich den Schimmelpilz vermeiden? Kann dieser Kompost noch der Grünabfuhr übergeben werden? Es steht hiefür ein Grüncontainer zur Verfügung.
Antwort
Nicht selten entsteht beim Sammeln von Kompostgut ein übler Gestank und Schimmelpilz. Der Grund dafür liegt bei zu feuchtem und ungenügend belüftetem Material. Ein Verschimmeln und Verfaulen des Inhalts kann vermieden werden, indem der Sammeleimer häufig entleert und das Sammelgut entsprechend vorbereitet wird. Je frischer das Sammelgut auf den Kompost kommt, desto zügiger und gesünder läuft der Kompostierungsprozess ab.
Schimmelpilze im Kompostgut
Schimmelpilze kommen auf der ganzen Welt vor. Sie ernähren sich von totem oder lebendem organischem Material. Besonders nährreich sind Bioabfälle, welche gerne von Schimmelpilzen besiedelt werden. Eine erhöhte Temperatur und hohe Feuchtigkeit, was in Komposteimern durchaus der Falls ist, fördern dessen Wachstum. Trotzdem ist die Entstehung von Schimmelpilz auf organischem Material ein natürlicher Prozess und stellt bei einer sachgerechten nachfolgenden Kompostierung keine Gefahr dar. Im Gegenteil: Auch Pilze sind am Verrottungsprozess beteiligt. Es gibt aber auch Schimmelpilze, welche bei empfindlichen Personen Allergien hervorrufen können. Ein solcher Pilz ist beispielsweise Aspergillus fumigatus. Aber auch solche «schädliche» Pilze werden bei einer sachgerechten Kompostierung von den nützlichen Mikroorganismen neutralisiert.
Sammeln und Vorbereiten von Kompostgut
Damit es erst gar nicht zu Schimmelbildung kommt, sollte der Sammeleimer zwei bis dreimal wöchentlich entleert und gründlich gewaschen werden. Zu feuchtes und nicht zerkleinertes Material begünstigt die Bildung von Schimmelpilzen. Um der Feuchtigkeit entgegenzuwirken, kann in den leeren Komposteimer eine Handvoll Häckselgut gegeben werden. Das zerkleinerte Kompostgut sollte dann durch Schütteln laufend mit dem Häckselgut vermischt werden. Mikroorganismen können die organischen Reststoffe nur dann zeitnah abbauen, wenn diese im Voraus zerkleinert worden sind bzw. Schnitt- oder Reissstellen aufweisen, welche angegriffen werden können. Gelangen Reststoffe nahezu unzerkleinert in den Kompost, werden diese kaum zersetzt, was zu Fäulnis führt. Ein zu dichtes Befüllen des Behälters führt zu Sauerstoffmangel und Vernässung, was wiederum das Wachstum von Schimmelpilzen und Fäulnis fördern. Am besten wäre es, wenn das Sammelgut direkt auf den Kompost käme.
Compobags als Fremdstoffe im Kompost
Durch den Einsatz von Compobags können die oben beschriebenen Probleme nicht verhindert werden und eine häufige Entleerung des Eimers ist unabdingbar. Es stellt sich nun die Frage, ob ein zusätzliches Gebinde notwendig ist, wenn der Grünguteimer regelmässig geleert und gründlich ausgewaschen wird. Organische Compobags und deren Inhalte verweilen für sehr lange Zeit in ihrem Zustand bzw. verrotten nur langsam und teils unvollständig. Es gibt bereits Gemeinden, Kompostieranlagen und auch das Kompostforum Schweiz, welche vom Einsatz von solchen Beuteln abraten oder diese gar verbieten.