Kork
Wenn Sie Wein kaufen, der mit echten Korkzapfen verschlossen ist, helfen Sie mit die Korkeichenwälder in Mittelmeerländern zu schützen. Für die Produktion von Weinzapfen wird fast ausschliesslich neuer Kork verwendet.
Alle anderen Korkprodukte wie Bodenbeläge, Pinnwände oder Dämmstoffe entstehen aus recycelten Flaschenkorken. Bringen auch Sie Ihre gebrauchten Korken in eine Sammelstelle in Ihrer Nähe. Doch aufgepasst! Nicht alles, was nach Korkzapfen aussieht, ist auch aus Korkeichenrinde gemacht. Es gibt heute viele Imitate aus Kunststoff, die weder recycelt noch kompostiert werden können.
Wo entsorgen?
Meistens sind es Restaurants, Weingeschäfte oder Wertstoff-Sammelstellen, die Korken entgegennehmen. Korksammelstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Recycling-Map oder auf Korken.ch.
Was ist Kork eigentlich?
Kork wird aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber) gewonnen. Korkeichen wachsen im Mittelmeerraum, wo es alle paar Jahre zu Waldbränden kommt. Mit ihrer dicken, feuerfesten Rinde können Korkeichen auch grosse Brände überstehen. Wenn die Rinde durch das Feuer beschädigt wird, kann der Baum sie durch seine enorme Regenerationsfähigkeit innert wenigen Jahren wieder nachbilden und so auch dem nächsten Feuer trotzen.
Diese schnelle Regenerationskraft hat sich der Mensch zu Nutze gemacht und Korkeichen angepflanzt. Nach 25 Jahren kann zum ersten Mal Kork geerntet werden, danach dauert es jeweils zehn Jahre, bis eine für die Zapfenproduktion ausreichend dicke Rinde nachgewachsen ist.
Wirtschaftlich kommt dem Kork als Flaschenverschluss die grösste Bedeutung zu. In der Weinproduktion und -lagerung wird die Fähigkeit des Korks zum Gasaustausch über sehr feine Poren geschätzt. Doch Korkrinde wird nicht nur zur Herstellung von Flaschenkorken verwendet. Sie wird auch gemahlen, verklebt und zu Agglomeratkork verarbeitet. Dieser findet unter anderem in der Baustoffindustrie als Dämmstoff und Fussbodenbelag Verwendung.
Die Bedeutung von Kork
Sinkt die Nachfrage nach Kork, werden die Korkeichen durch schnellwüchsige Eukalyptus- oder Pinienplantagen für die Holzproduktion ersetzt. Diese Nutzungsänderung bringt viele Nachteile. Die Eukalypten und Pinien entziehen dem Boden zu viel Wasser und Nährstoffe. Dadurch steigt das Waldbrandrisiko und Erosion wird begünstigt. Ausserdem gibt es viele Tier- und Pflanzenarten, die auf den Korkeichenwald als Lebensraum angewiesen sind. Der iberische Luchs, die seltenste Grosskatze überhaupt, findet in den Eukalyptus- oder Pinienplantagen nicht ausreichend Futter, der Iberische Adler kaum geeignete Nistplätze. Zudem überwintern viele Zugvogelarten – beispielsweise Kraniche – bevorzugt in Korkeichenwäldern.
Die Korkwälder der Mittelmeerländer sind aber nicht nur ökologisch, sondern auch sozioökonomisch von unschätzbarem Wert. Die Korkgewinnung gewährleistet zehntausenden Menschen Arbeit und Einkommen. Ausserdem sind natürliche Korken in der Produktion von lagerfähigem, qualitativ hochstehendem Wein nicht wegzudenken.