Unabhängigkeit - das Gebot der Stunde

Und plötzlich muss alles schnell gehen. Momentan gelangen sehr viele Luzernerinnen und Luzerner mit Energiefragen an uns. Der Tenor: Weg von der Öl- und Gasheizung. Und: Eigenen Strom mit PV-Anlagen erzeugen. Alles Massnahmen, welche den Klimaschutz voranbringen, unsere Abhängigkeit von undemokratischen Staaten reduzieren und diesen sinnlosen und brutalen Krieg weniger mitfinanzieren.

Mit unseren Fragen und Antworten in den Bereichen Gebäude/ Energie, Mobilität, Ernährung und Konsum können Sie bereits heute unabhängiger werden. Fehlt Ihre Antwort? Dann kontaktieren Sie uns. Danke für Ihren Einsatz!

Ihr Umweltberatungs-Team



Ein gut gedämmtes Gebäude benötigt eine kleinere und somit günstigere Heizung. Anschluss an ein Fernwärmenetz, Holzheizungen (im ländlichen Raum) und Wärmepumpen sind klimafreundliche Alternativen. Erdsondenwärmepumpen sind zudem deutlich effizienter als Luftwasser-Wärmepumpen. Im Kombination mit einer Photovoltaikanlage wird erst noch ein Teil der benötigten Energie vor Ort produziert.   

Der Kanton und viele Gemeinden unterstützen Sie finanziell bei besseren Wärmedämmungen und beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Heizungen. Unter folgendem Link finden Sie alle wichtigen Informationen dazu.

Unter nachfolgendem Link finden Sie das optimale Vorgehen, damit Sie eine ökologische und wirtschaftliche Heizung erhalten.

Der Umstieg auf erneuerbare Energien lohnt sich in jedem Fall.

Kostenloses Beratungsangebot

Die Impulsberatung ist ein vom Bund gefördertes Programm, bei welchem ImpulsberaterInnen kostenlos zu Ihnen nach Hause kommen und Sie beim Heizungsersatz beraten.

Unser Tipp

Wir empfehlen jedoch das Haus als ein gesamtheitliches Energiesystem zu betrachten. Die Heizung spielt mit der Gebäudehülle zusammen. Der GEAK plus eruiert den Ist-Zustand und schlägt bis zu drei Sanierungsvarianten inkl. Grobkostenschätzung vor.
Der Kanton und einzelne Gemeinden unterstützen Sie auch bei dieser Gesamtbetrachtung finanziell:

Falls Sie sich für eine Erdsondenwärmepumpe interessieren sollten, können Sie auf der Karte des kantonalen GIS (Geo-Information-System) nachschauen, ob eine Erdwärmenutzung überhaupt möglich ist. 

Befindet sich Ihre Liegenschaft in einem gelben, roten oder linierten Gebiet, so lohnt es sich weitere Informationen bei der zuständigen Fachstelle des kantonalen Amts für Umwelt und Energie (Erdwärmenutzung) einzuholen.

Ja, der Kanton unterstützt die Sanierung der Gebäudehülle finanziell.

Förderberechtigt ist die Wärmedämmung von Bauteilen, die an Gebäudeteile grenzen, welche im Ausgangszustand beheizt sind. Im Falle von Estrich- und Kellerräumen ist die Wärmedämmung gegen aussen (z.B. die Dämmung von Dach, Giebel oder Kniestock) auch dann förderberechtigt, wenn die Räume unbeheizt sind. Das an den unbeheizten Raum angrenzende Geschoss muss jedoch beheizt sein.

Was nicht gefördert wird:

  • Fenster
  • Bauteile gegen unbeheizte Räume (z.B. Kellerdecke, Estrichboden oder Wände gegen ungeheizt)
  • Balkonüberdeckungen
  • Vordächer
  • Mauerscheiben zwischen Balkonen
  • Mauervorsprünge
  • Schottenwände.
  • Die Dämmung von Anlagen und Räumen zur Einsparung von Prozessenergie wird nicht gefördert (z.B. Faulturm, Silo, Geflügelstall, Gewächshäuser, Kühlräume, Lagerung von Lebensmitteln, etc.).



Die Sonne liefert innert einer Stunde soviel Energie, wie die gesamte Menschheit im Jahr verbraucht. Diese Energie kann mittels Photovoltaik zur Stromerzeugung oder thermischen Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung verwendet werden.

  • Photovoltaikanlagen produzieren Strom, wobei thermische Solaranlagen warmes Wasser aufbereiten.
  • Eine Photovoltaikanlage amortisiert sich energetisch innert 1.5 Jahren
  • Photovoltaikanlagen lassen sich gut rezyklieren, da sie aus 78% Glas, 10% Aluminium, 7% Plastik, 5% Metalle und Halbleiter (Kupfer, Silber, Silizium etc.) bestehen.
  • Solaranlagen (thermisch oder zur Stromerzeugung) amortisieren sich finanziell mit den heutigen Stromtarifen
  • Solaranlagen lohnen sich immer und sind nachhaltig wertvoll

Wir versuchen hier eine vereinfachte Lösung wiederzugeben:

Photovoltaikanlagen wenn:

  • bei kleineren Häusern Wärmepumpen zur Heizung und Warmwasseraufbereitung vorhanden sind. Dann so gross als möglich.
  • auf Mehrfamilienhäusern, so gross als möglich unter Berücksichtigung des nächsten Punktes.

Thermische Solaranlagen wenn:

  • die Anlage auf ein Mehrfamilienhaus kommt. Die Grösse dann so gross planen, dass der Warmwasserbedarf im Sommer gedeckt werden kann, oder
  • die Anlage in Kombination mit einer Holz-/ Gas- oder Ölheizung zum Einsatz kommt, wobei letztere zwei idealerweise durch erneuerbare Heizungen ersetzt werden. Die Grösse sollte so gross gewählt werden, dass der Heiz- und Warmwasserbedarf im Herbst und Frühling gedeckt werden kann.
  1. Über sonnendach.ch können Sie eine etwaige Leistung und Rendite errechnen,
  2. Holen Sie sich zirka drei Offerten ein. Die Experten finden Sie auf solarprofis.ch,
  3. Bis zu drei Offerten können Sie beim Solar-Offerten-Check von EnergieSchweiz kostenlos überprüfen lassen.
  4. Die Photovoltaikanlage wird nach der Erstellung durch pronovo.ch und gewisse Gemeinden gefördert. 
  5. Handbuch Eigenstromverbrauch optimieren

Seit dem 1. Januar 2019 ist die Installation von Fotovoltaikanlagen sehr vereinfacht. Informieren Sie sich dennoch bei Ihrem zuständigen Bauamt. In der Regel gilt jedoch:

  • Anlagen unter 20 m2 benötigen keiner Baubewilligung. 
  • Anlagen über 20 m2 müssen beim Bauamt gemeldet werden.
  • Sobald erhaltenswerte, schützenswerte, geschützte Bauten (Karte Denkmalschutz) oder Ortsbildschutzzonen betroffen sind, braucht es eine Baubewilligung.
  • Die Elektrizitätswerke sind verpflichtet, Ihren Strom bei Überproduktion abzunehmen.



Mobilität ist Mittel zum Zweck. Eine menschenfreundliche Raumplanung, welche Wohnen, Arbeit, Konsum und Freizeitaktivitäten in Fuss- und Fahrraddistanz ermöglicht, sollte im Zentrum stehen. Darüber hinaus ist der öffentliche Verkehr effizienter, klima- und umweltfreundlicher als der Individualverkehr. Und falls es das Auto sein muss: Sharing vor Eigenbesitz. Angepasst und effizient statt überdimensioniert. Und: elektrisch statt mit Benzin oder Diesel betrieben.  

Der Kanton Luzern fördert die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität ab drei Wohneinheiten. Steuerabzüge können keine geltend gemacht werden.

Die folgende Karte zeigt alle Ladestationen in Echtzeit auf (frei/besetzt).

Unser Ratgeber "E-Autos vs. Verbrenner" geht auf die wichtigsten Fragen ein.

Der Artikel "Elektroautos lassen Hybride und Verbrenner locker stehen" von SRF sieht bei den Elektroautos die bessere Ökobilanz. 

Zu Fuss, per Velo oder ÖV ist nachhaltig. Autos benötigen per se viel mehr Platz:

Ganz einfach: Der Platz. Eine Person im Auto benötigt enorm viel mehr Siedlungsfläche als eine Person im Zug. Warum?

  1. Autos stehen im Schnitt 23 Stunden pro Tag ungenutzt auf Parkfeldern, während Züge im Dauereinsatz stehen
  2. Im Schnitt fahren nur 1.2 Personen in den Luzerner Autos. Vor und hinter den Autos braucht es viel Platz zum Bremsen. Auf der gleichen Fläche sitzen in einem Bus bis zu hundert Personen.
  3. Autobahnen brauchen viele Spuren und Pannenstreifen. Somit wird viel Fläche zubetoniert. Züge kommen mit wesentlich weniger Fläche aus, um die gleiche Menschenmenge zu befördern.



Der Selbstversorgungsgrad im Bereich Nahrung liegt in der Schweiz bei 50-60%. Dieser könnte auf über 80% gesteigert werden. Was steht uns dabei im Weg?

Weil gewisse Produkte nicht hier gedeihen und weil unsere Produktion nicht besonders effizient ist. Um eine Kalorie Fleisch zu produzieren benötigt man rund sieben pflanzliche Kalorien. In den höheren Lagen der Alpen ist Ackerbau nicht mehr möglich - hier können wir direkt aus Gras (das für die menschliche Ernährung nicht geeignet ist) Milch, Käse und Fleisch produzieren. In den tieferen Lagen sollten wir jedoch auf den Äckern direkt Nahrung für die Menschen produzieren anstatt Viehfutter, dies könnte unsere Selbstversorgung massiv erhöhen. Natürlich wären dazu Änderungen im Konsumverhalten nötig. 

Leider werden heutzutage sehr viele Milch- und Fleischprodukte verzehrt: Rund 800 bis 1200g Fleisch pro Woche und Person! Durchschnittlich entspricht dies mehr als dreimal so viel Fleisch als gesundheitlich empfohlene Menge von 35 g pro Tag. Aktuell wird die Empfehlung bei Frauen und Männern in allen Altersgruppen überschritten, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Gruppen grosse Unterschiede. Dies ist einerseits ungesund und andererseits Ressourcenverschwendung. 

Gesundheitlich empfohlene Fleischmenge

Für Fleisch im Speziellen liegt die wöchentliche Empfehlung bei 2–3 Portionen à 100–120 g (Frischgewicht, inkl. Geflügel und verarbeiteter Fleischprodukte). Der Verzehr von verarbeiteten Fleischprodukten wie Würsten oder Aufschnitt sollte auf einmal pro Woche beschränkt sein.

Theoretisch liess sich damit der Ertrag minimal steigern, die Folgen wären aber kontraproduktiv. Einerseits sind diese Flächen schon heute produktiv (artenreiche Rebberge, Hochstammobstgärten, Wiesen und Alpweiden). Andere Flächen wie Feuchtwiesen sind für Ackerbau grundsätzlich ungeeignet. Theoretisch könnte man einen kleinen Teil dieser Flächen mit einem unverhältnismässigen Aufwand noch verbessern. Dies macht jedoch keinen Sinn, denn wir brauchen die dort lebenden Insekten und Tiere, damit unsere Pflanzen bestäubt werden und wir keine "Schädlingsplagen" auf unseren Feldern haben. Diese Flächen leisten also indirekt einen wichtigen Beitrag zur Ernährung. Ohne diese Flächen müssten wir mehr Biozide einsetzen, welche auch uns selbst schaden. Dies würde auch dem Ziel, die Biodiversitätskrise zu mildern, entgegenlaufen. Interessanterweise lassen wir zur gleichen Zeit "unrentable" Alpflächen verbuschen, die danach landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar sind. 


Konsum beeinflusst Abhängigkeiten und die Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft. Konsum betrifft viele Ebenen. Hier gibt's eine Auswahl.

Faire wie auch biologisch produzierte Kleidung schont die Umwelt und hilft den Menschen, die an der Produktion beteiligt sind. Wie nachhaltige Mode geht, zeigen verlässliche Labels ebenso gut wie zahlreiche innovative Designer.

Regionale Produktion schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region. Daneben fallen dank kurzen Wegen weniger Emissionen für den Transport an. Auch kann bei regionaler Produktion die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards viel besser kontrolliert werden als auf dem globalisierten Weltmarkt. 

Saisonale Ernährung bietet viele Vorteile: Die Produkte sind frisch und müssen nicht um die halbe Welt transportiert werden. So bleiben die Vitamine am besten erhalten. Daneben braucht es für die Erzeugung wenig Ressourcen, das kommt dem Klima und dem Planeten zugute. Dazu kommt noch das Geschmacks-Argument: für den Transport müssen Früchte schon unreif geerntet werden - diese schmecken nie so intensiv wie solche die ausgereift auf den Teller kommen. 

Wie auch bei der biologischen Produktion von Lebensmitteln sollten auch Faser-Pflanzen biologisch angebaut werden. Hanf, Flachs und weitere lokale Pflanzen erfahren gerade einen neuen Trend, was der Schweizer Landwirtschaft und Umwelt zugute kommt. Neben einheimischen Faserpflanzen eigenen sich auch Schweizer Wolle für die Herstellung von Textilien, aber auch für Dämmstoffe und Akustikpaneele oder Dünger ist sie geeignet. Bis vor ein paar Jahren landete das wertvolle Produkt im Kehricht, heute werden 80% weiterverarbeitet.