Edelkastaniengallwespe
Der Schädling stammt ursprünglich aus China und wurde über Pflanzenmaterial in die ganze Welt verschleppt.
In Europa wurde die Edelkastaniengallwespe das erste mal 2002 in Norditalien nachgewiesen, von wo sie sich rasch ausbreitete. 2009 erreichte sie das Tessin. Als Wirtspflanze dienen dem Eindringling ausschliesslich Edelkastanienbäume. Die Wespe legt ihre Eier in die Knospen der Edelkastanienbäume, worauf der Baum beim Austrieb Galle anstelle von Blättern, Trieben und Blüten bildet. Die betroffenenen Pflanzen werden somit in der Frucht- und Triebbildung stark gehemmt, was zu grossen Ernteausfällen führen kann. Die Marroni und das Nutzholz werden von den Insekten nicht befallen.
Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, darf das betroffene Pflanzenmaterial auf keinen Fall verschleppt werden.
Im Tessin sind mittlerweile fast alle Kastanienwälder betroffen. 2011 wurde die Edelkastaniengallwespe erstmals auch in der Westschweiz entdeckt und auch auf der Alpennordseite sind mehrere Befallsgebiete bekannt (Karte).
Die Edelkastaniengallwespe zählt zu den meldepflichtigen, besonders gefährlichen Schadorganismen.
Bei Befallsverdacht in bis anhin befallsfreien Gebieten muss eine Meldung an den kantonalen Waldschutzdienst gemacht werden.
Name | Edelkastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) |
Herkunft | China |
Vorkommen | Besonders häufig im Tessin, kommt aber auch in der Westschweiz vor. In der Deutschschweiz tritt sie punktuell auf. |
Art der Verbreitung | Über den Transport von befallenem Pflanzenmaterial und den Flug der Weibchen (begünstigt durch den Wind). |
Gefahr | Natur
Landwirtschaft
Mensch |
Bekämpfung | Befallenes Pflanzenmaterial darf auf keinen Fall verschleppt werden. Da die Gefahr der Verbreitung auch von befallenen Baumschulpflanzen und Pfropfreisern ausgeht, dürfen keine Edelkastanienbäumchen oder Teile davon in befallsfreie Gebiete gebracht werden. Da die Larven in den Gallen gut vor Pestiziden geschützt sind, nützen chemische Massnahmen wenig. Befallene Äste müssen abgeschitten und verbrannt werden. In Italien wurde inzwischen die chinesische Schlupfwespe (Torymus sinensis), der natürliche Gegenspieler der Edelkastaniengallwespe, zur biologischen Bekämpfung ausgesetzt. In einem Projekt der WSL werden die Folgen dieser Massnahme beobachtet. |
Quellen | |
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