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Dachs - vom Wald in die Stadt

28. Juni 2021

Dieser Artikel steht als Stichwortbroschüre im Format A5 zum Download bereit. Verwenden Sie ein PDF anstelle eines Drucks, der Umwelt zuliebe. Drücken Sie dazu CTRL+P und wählen das Format A5.

Der Dachsbestand hat sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Die Tiere besiedeln neben Wäldern vermehrt auch den Siedlungsraum. Mit ihrer Grabtätigkeit sorgen sie in Gärten nicht überall für Begeisterung. 

A gray badger on green grass
Broschüre Dachs Titelblatt

Inhaltsverzeichnis





Kurzinformationen

Der Dachs ist unser grösster Vertreter der Marderartigen und ein Allesfresser. Ein grosser Teil seiner Nahrung machen Regenwürmer aus, aber er frisst auch Insekten, Kleinsäuger, Feldfrüchte oder Beeren. Mit seinen langen Krallen kann er sehr gut graben und hinterlässt deshalb in Gärten gelegentlich Löcher im Rasen und umgegrabene Beete. Immer häufiger trifft man ihn in Stadtzentren an.

Dachse können imposante Baue graben; über 5 Meter in die Tiefe mit mehreren Etagen. In der Regel sind Dachsbaue im Wald und werden über Generationen benutzt und erweitert. Oft hausen darin auch noch Füchse. Dachse bauen ihre eigenen Toiletten, sogenannte Dachsabtritte, wo sie ihre Fäkalien vergraben.

Dachs im Garten - was tun?

Sichere Methoden zum Vertreiben und Fernhalten eines Dachses gibt es eigentlich nicht. Einzig hermetisch abgeriegelte Gärten können Dachse fernhalten. Nachfolgende Abwehrmassnahmen können ausprobiert werden (hilft auch gegen Füchse, Marder oder unerwünschte Hunde und Katzen).


Abwehrmassnahmen

Dachse haben einen hervorragenden Geruchsinn. Es ist deshalb in einzelnen Fällen möglich, sie mit unangenehmen Geruchsstoffen zu vertreiben: Reichlich ausgestreute Hundehaare, Pfeffer oder Vergällungsmittel. Ein Hund, der regelmässig im Garten markiert, kann ebenfalls helfen.

Vermeiden Sie Knochen und Fleischabfälle auf dem Kompost und decken Sie den Komposthaufen gut ab, damit er für Dachse nicht zugänglich ist. Füttern Sie Dachse nicht und stellen Sie Kehrichtsäcke im Container oder erst am Morgen auf die Strasse.

Falls Sie dem Dachs im Garten begegnen, machen Sie möglichst viel Lärm, blenden Sie ihn mit der Taschenlampe oder spritzen Sie ihn mit Wasser ab. Er wird sich dann rasch aus dem Staub machen.  

Beobachtungen von Dachsen in der Stadt Luzern können Sie melden. Sie helfen damit die Wildtiere der Stadt besser zu erforschen. Falls Sie Probleme mit einem Dachs haben kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen weiter.

Dachsbeobachtungen melden unter: luzern.stadtwildtiere.ch/melden

Dachsbeobachtungen melden

Der Dachsbestand hat sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Die Tiere besiedeln neben Wäldern vermehrt auch den Siedlungsraum. Mit ihrer Grabtätigkeit sorgen sie in Gärten nicht überall für Begeisterung. 

Biologie und Lebensweise

Der Dachs lebt hauptsächlich im Wald oder in Waldesnähe. Wo die Siedlung bis an den Wald reicht, dringt er nachts manchmal auch bis in die Gärten vor. Als menschenscheues Wildtier wird man ihn aber eher selten zu Gesicht bekommen. Immer häufiger ist der Dachs auch in Siedlungen und Städten anzutreffen. In den letzten Jahrzehnten ist sein Bestand stark angestiegen. Im Winter hält der Dachs Winterruhe. Im Frühjahr kommen ein bis zwei Jungtiere zur Welt. 

Aussehen

Ein ausgewachsener Dachs ist etwa 75 cm gross und wird etwa 15 kg schwer. Hinzu kommt ein 15 cm langer Schwanz. Die Dachsmännchen sind etwas grösser als die Weibchen. Das Fell ist auf der Unterseite schwarz und auf der Oberseite silbergrau. Das Gesicht trägt die auffälligen, weissen und schwarzen Längsstreifen.


Systematik

Der Dachs (Meles meles) gehört innerhalb der Raubtiere (Carnivora) in die Familie der Marder (Mustelidae) und ist der grösste Marder Mitteleuropas. Im Kanton Luzern kommen folgende Marderarten vor:

A gray badger on green grass

Europäischer Dachs 
(Meles meles)

Iltis

Europäischer Iltis, Waldiltis 
(Mustela putorius)

Steinmarder auf der Wiese

Stein- oder Hausmarder 
(Martes foina)

Ein Baummarder auf einem Holsstamm

Baum- oder Edelmarder 
(Martes martes)

Hermelin in braun weissem Sommerfell

Hermelin oder Grosses Wiesel
(Mustela erminea)

Ein Mauswiesel in rötlichbraun weissem Fell

Maus- oder Zwergwiesel
(Mustela nivalis)


Natürliche Feinde

Die einzigen natürlichen Feinde des Dachses sind Wolf, Luchs, Braunbär und Mensch. Da diese in weiten Teilen der Schweiz fehlen, wird der Dachs auch bejagt. Als im Rahmen der Tollwutbekämpfung Füchse in ihren Bauen mit Gas getötet wurden, starben mit ihnen viele Dachse, die in denselben Bauen lebten.

Brown wolf

Wolf
(Canis Iupis)

Eurasischer Luchs

Luchs
(Lynx lynx)

Brown bear

Braunbär
(Ursus arctos)

Jäger mit Jagdhund

Mensch
(Homo sapiens)

Nahrung

Biology caterpillar close up color

Dachse sind Allesfresser. Im Gegensatz zu anderen Mardern ist jedoch der Anteil von Pflanzen (Obst, Wurzeln, Samen und Pilze) an der Dachsnahrung sehr viel grösser (etwa drei Viertel der Gesamtnahrung).

Daneben erbeuten Dachse Würmer, Insekten, Schnecken, Kleinvögel und Mäuse und verschonen auch Vogelgelege von Bodenbrütern, im Nest hockende Jungvögel und Junghasen nicht

Dachsbau

Ein Dachs schaut aus seinem Bau

Dachsbauten findet man in der Regel in steilerem Gelände im Wald oder am Waldrand. Der Dachs gräbt sich im Waldboden einen Bau, der einen Durchmesser von ca. 30 cm und eine Länge von 30 m haben kann. Ein Dachsbau besteht aus mehreren Kammern und Verbindungsgängen. In etwa 5 m Tiefe liegt der Wohnkessel, der über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden ist. Diese Gänge dienen der Luftzufuhr und als Ein- und Ausgänge. Im Gegensatz zum Fuchs polstert der Dachs den Kessel seines Baues mit trockenem Laub, Moos oder Farnkraut aus. Ein Dachsbau kann über mehrere Jahrzehnte benutzt werden.

Der älteste bekannte, durchgehend bewohnte Dachsbau ist zirka 475 Jahre alt und liegt in Grossbritannien. Der älteste Dachsbau wurde jedoch vor zirka 13'000 Jahren gebaut.

Unterscheidung Dachsbau – Fuchsbau

In der Nähe von Dachsbauten findet man regelmässig so genannte Dachslatrinen. Denn der Dachs gräbt kleine Erdlöcher, in die er hineinkotet. Nicht selten werden die Bauten aber auch von Fuchs und Dachs gemeinsam bewohnt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Form der Eingänge. Beim Dachs ist in der Regel eine zentrale Rinne erkennbar. Der Dachs schaufelt das Material geradlinig heraus, während ein Fuchs das Material weniger gerichtet herausscharrt.

Fortpflanzung und Familie

Dachse paaren sich hauptsächlich im Juli und August. Die Tragzeit beträgt 7–8 Monate. Die Jungen werden also erst im Februar oder März geboren. Ein Wurf umfasst 1–6 Junge, meistens zwei. Neugeborene Dachse sind ganz weiss und blind; die schwarzen Fellpartien bilden sich erst später. Im Alter von etwa einem Jahr werden Dachse geschlechtsreif.

In einem Bau leben Dachse in Familienverbänden. Die weiblichen Nachkommen eines Dachspaars bleiben meistens im elterlichen Bau und gründen Nachbarkammern. Im Bau gibt es ein dominantes Paar, das lebenslang zusammenbleibt. Auch die rangniederen Weibchen paaren sich mit dem dominanten Männchen. Dagegen werden ältere Männchen neben dem dominanten Männchen im Bau nicht geduldet.

Dachsschaden?

Löcher im Garten deuten auf einen Dachs hin

Es gibt verschiedene Tiere, die Löcher in den Rasen graben: Insekten, Wühlmaus, Wildschwein, Fuchs, Hund, Katze, Dachs, Hermelin. In diesem Fall sieht es ganz nach Dachs aus.

Insekten graben viel kleinere Löcher, weniger verteilt und in weniger dicht bewachsenen Stellen. Wühlmäuse platzieren oft (aber nicht immer) Erdhaufen am Lochausgang oder legen oberflächliche Gangsysteme an; auch die Anordnung sähe anders aus. Wildschweine treten als Rotte auf, schieben oft die ganze Grasnarbe weg, um an die Wurzeln und Insektenlarven und Würmer zu gelangen, und ackern auf diese Weise grössere Flächen um. Füchse, Hunde und Katzen machen weniger Löcher und scharren stärker und ungerichteter Erde weg. Das Hermelin wühlt weniger; es benutzt eher vorhandene Mauslöcher und Hohlräume.

Ein etwa fünf Zentimeter tiefes Loch im Rasen deutet auf den Dachs hin, der Futter suchte

Die etwa 5 cm breiten Löcher im Rasen sind keine angefangenen Dachsbauten, sondern stammen von der Nahrungssuche. Immer wieder kommt es vor, dass der Dachs in Rasen, unter Sträuchern oder im Wald nach Regenwürmern sucht. Regenwürmer stellen für den Dachs eine Art „Fastfood“ dar – leicht zu finden, leicht zu fangen, leicht zu fressen, und doch lecker. Zum Aufspüren sticht der Dachs immer wieder mit der Nase in den Rasen und schnappt sich den Regenwurm oder die Insektenmade mit der Schnauze.


Mensch und Dachs

Früher verwendete der Mensch verschiedene Teile erlegter Dachse; heute wird kaum noch ein Teil eines Dachses verarbeitet.

  • Dachsfett wurde im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als Einreibung (beispielsweise gegen Rheuma) standardmässig angewendet.
  • Dachsfleisch soll schmackhaft sein, wird aber heute eigentlich nie mehr verkauft, da es manchmal von Trichinen durchsetzt ist.
  • Der Pelz wird zum Glück auch nicht mehr gehandelt wie einst.
  • Dachshaare wurden für Bürsten und werden noch heute für hochwertige Rasierpinsel verwendet.
  • Dachshaarpinsel finden weiterhin in der Malerei Anwendung.
  • Manch ein Jäger schmückt seinen Jagd-Hut mit einem „Dachsbart“.
  • Heute kommen die Dachshaare meist aus China, wo Dachse als Delikatessen massenhaft gezüchtet werden

Nützliche Informationen

Buchtipp

  • Marder im Kanton Luzern, O. Holzgang & J. Muggli Kanton Luzern, Landwirtschaft und Wald

Nützliche Internetlinks

  • de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Dachs
  • Tierpark.ch
  • Portrait Dachs, Stadtwildtiere 

Impressum

Herausgeber:                Umweltberatung Luzern
Konzept und Text:        S. Meyer, T. Ammann
Fotos:                            Gemeinfreie Bilder

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Notizen

 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 



Notizen

 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 



Haben Sie noch Fragen?

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beraten wir Sie gerne persönlich. 
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Zuletzt aktualisiert: 01.05.2025

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