Honigbienen in der Schweiz
Wildlebende Honigbienen sind in der Schweiz kaum mehr anzutreffen. Ein eingeschränktes Nektarangebot und Habitatverluste sind die Hauptgründe dafür. Was können wir tun, um die wildlebenden Völker zu schützen?
Wildlebende Honigbienen sind stark gefährdet
Alte Laubbäume mit Baumhöhlen als Nistplätze, einheimische Pflanzen, welche mit ihrer Blütenvielfalt über die ganze Bienensaison Nektar liefern, sind lebensnotwendig für wildlebende Honigbienen. Leider sind solche Strukturen zu wenig vorhanden. Aber auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft wirkt sich negativ auf wildlebende Völker aus. Aus Angst vor Parasiten- und Seuchenverbreitungen auf Imkerbienen werden freilebende Völker nicht selten vernichtet.
Als Wildtier anerkannt
Die westliche Honigbiene ist ein Wildtier wie Igel, Fuchs oder Fledermaus. Trotzdem werden wildlebende Bienenvölker kaum geschützt noch gefördert. Häufig wird die Honigbiene als Nutztier zur Honigproduktion angeschaut und dementsprechend behandelt: Künstliche Vermehrung, Leistungszucht, Medikamentenmissbrauch und als Folge davon Resistenzbildungen. Imkerbienen überleben in freier Natur kaum. Wildlebende Völker hingegen, sind in der Natur überlebensfähig weil sie sich an ihre Umwelt und zukünftige Umweltveränderungen anpassen können. Um die natürliche Evolution aufrecht zu halten, müssen freilebende Völker geschützt und gefördert werden.
Imkerei
Die Meinungen über die Haltung von Honigbienen sind sehr unterschiedlich. Bienen liefern uns Honig und Wachs und spielen bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen eine bedeutende Rolle. Sie leisten einen wichtigen Beitrag an die Volkswirtschaft. Auf der anderen Seite werden Honigbienen wie Nutztiere gehalten und teilweise ausgebeutet. Dies obwohl Imker und Imkerinnen eigentlich nur Gutes für Biene und Natur wollen. Durch die zunehmend intensive Honigproduktion, befindet sich fast die gesamte Schweizer Honigbienenpopulation in Imkerhänden. Folgen davon sind fehlende natürliche Anpassungsfähigkeiten und Überlebenstriebe, was zu Massensterben der Völker führen kann.
Mit einer nachhaltigeren Imkerei, in welcher die Honigproduktion nicht an erster Stelle steht, sondern vielmehr der Erhalt künftiger Generationen sowie die Sicherung der Bestäubungsleistung können Honigbienen vor dem Aussterben bewahrt werden.
Wie können wir wildlebenden Honigbienen helfen?
- Vielfältiges Nahrungsangebot mit einheimischen Wildblumen während der ganzen Bienensaison (März bis September)
- Auf Pestizideinsätze verzichten
- Erhalt von alten Laubbäumen mit Baumhöhlen
- Naturnahe und artgerechte Imkerei