Eisenhut
Artbeschreibung
Es gibt in der Schweiz vier verschiedene Arten des Eisenhuts, es handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen die 20 - 200 cm hoch werden. Die Blüten sind je nach Art blau oder gelb. Das oberste vergrösserte Blütenblatt steht wie ein schützender Helm über dem Rest der Blüte und verhalf der Pflanze so zu ihrem deutschen Namen.
Vorkommen
Das Hauptverbreitungsgebiet der Eisenhutarten liegt in höheren Lagen (ab 800 m.ü.M.), in Wäldern und Hochstaudenfluren. Die häufigste und giftigste Art, der Blaue Eisenhut, ist regelmässig auf überdüngten Alpwiesen anzutreffen. Aufgrund des attraktiven Aussehens und der einfachen Pflege wird Eisenhut auch oft in naturnahen Gärten gepflanzt.
Gefährdung
Von den vier Arten gilt nur der Bestand des blassgelben Giftheil-Eisenhuts (Aconitum anthora) als gefährdet. Er wird in der Roten Liste als «verletzlich» (VU) klassifiziert und kommt in kalkreichen Gebirgsrasen vor. Für eine akkurate Einschätzung der Gefährdung können Fundorte bei «Info Flora», dem nationalen Datenzentrum für Pflanzen gemeldet werden (FlorApp).
Giftigkeit
Alle Teile der Pflanze sind stark giftig. Hauptverantwortlich dafür ist das Aconitin. Dieses Alkaloid gilt als eines der stärksten Pflanzengifte der Welt und wurde früher als Pfeil- und Mordgift verwendet. Das Gift wird nicht nur bei Einnahme, sondern bereits über Schleimhaut- und Hautkontakt aufgenommen. Es ist also empfehlenswert, die Pflanze nicht zu berühren oder dabei Handschuhe zu tragen.
Symptome
Eine Berührung der Pflanze kann zu Nesselausschlägen führen. Bei Einnahme führt Aconitin zuerst zu Erregung der Nerven und dann zu Lähmungen im Körper. Dabei kommt es zu Herzrhythmusstörungen, Verlangsamung des Herzschlages und schliesslich zu Atemstillstand und Herzversagen.
Erste Hilfe
Nach Berührungen mit der Pflanze wird empfohlen die Kontaktstelle mit einer milden Seife zu waschen. Nach einer versehentlichen Einnahme soll bei keinen oder leichten Symptomen die «Tox Info Suisse» Tel.145 kontaktiert oder bei stärkeren Symptomen die Notrufnummer 144 gewählt werden.
Wissenswertes
Die Giftigkeit von Eisenhut inspirierte zu zahlreichen Legenden und Geschichten. Der griechischen Sage nach entstammt die Pflanze der Unterwelt und entstand im Garten von Hekate, der Göttin der Magie und der Totenbeschwörung. Als der dreiköpfige Hund Kerberos, der Wächter des Tors zur Unterwelt, vom Helden Herakles entführt wurde tropfte Kerberos’ Speichel zu Boden. Aus diesem Stück Erde wuchs erstmals die Pflanze Akóniton, der Eisenhut.
Im Mittelalter wurde Eisenhut zur Herstellung von "Hexensalben" benutzt, die den Anwendenden Sinneserweiterungen und Flugerfahrungen bescherten - oft aber auch den Tod. Daneben war Eisenhut auch ein beliebtes Mordgift.