Mit dem E-Transporter durch die Stadt Luzern
Ab und zu gibt es grössere oder eine Vielzahl an Dingen, welche transportiert werden sollten. Ich habe neulich eine neue Transportvariante ausprobiert.
In der Stadt Luzern stehen zwei elektrische Kleintransporter zur Ausleihe bereit. Auf der gleichen Plattform wie bei den Cargobikes können die Transporter reserviert werden. Vor der ersten Reservation muss allerdings der Fahrausweis hinterlegt werden.
SMARGO: Standort, Preise und weitere Informationen zum E-Transporter
Ein Städter ohne Auto
Wie 40% der Haushalte in der Stadt Luzern besitze auch ich kein Auto. Grösstenteils bewege ich mich zu Fuss, pedalend oder mit dem öffentlichen Verkehr. Für kleine Transporte miete ich günstig ein Lastenfahrrad oder in ganz seltenen Fällen einen Transporter.
Geschäftlich musste ich letzthin unser Klimaspiel mit Glücksrad, grossen Schaumstoffkuben und einer 2 Meter hohen Metallstele transportieren. Als Umweltberater wusste ich um das neue Angebot von Elektro-Kleintransportern.
Selbst nie ein Elektroauto gefahren aber Freude neues auszuprobieren – der Entscheid fiel schnell.
Den Fahrausweis in der Lastenräder-App hinterlegen und schon konnte ich das Fahrzeug reservieren.
Erster Eindruck
Die Schlüssel kann ich in der Nähe des Transporters an der Reception eines Hotels abholen.
Sekunden später stehe ich vor dem herzigen Kästlein von Fahrzeug, welches einer Nabelschnur gleich, an der Ladestation angeschlossen ist. Superkompakt ohne grossen Schnickschnack mit drei Zugängen zur Ladefläche. Ein Schlüssel öffnet die Tür, einer passt zum Schloss der aufrollbaren Ladeklappen und der Dritte dürfte der Zündschlüssel sein. Ist halt ein Kleinserien-Transporter und keine Luxuskarosse.
Entnabeln, einsteigen, eine Minute in die Betriebsanleitung investieren und los geht es! Kein Brummen oder Vibrieren, ein Druck auf das Gaspedal und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung. Der Anpressdruck in den Sitz bleibt aus. Gemütlich lege ich meine ersten Meter zurück. Wie in der Anleitung deutlich geschrieben, benötigt der Transporter einen längeren Bremsweg. Ein knackiges Bremsen mit anschliessendem Kopfnicken nach vorne – lässt sich nicht provozieren. Vorausschauend fahren, wie im Lehrbuch, ist angesagt.
Auf der Strasse
Das Transportgut ist schnell eingeladen und nur die Hälfte des Ladevolumens wird benötigt. 1100 kg oder 2200 Liter können verstaut werden. Die Fahrzeugbreite beträgt nur 1.3 Meter, die Länge 3.7 wobei 2.2 Meter davon nutzbare Ladefläche ist. An der Ampel zieht mein Wägelchen schnell davon und geradeaus konnte ich sogar kurz auf 48 km/h beschleunigen, bis ich wieder vom Gas musste, bin ja in der Stadt unterwegs. Das Fahren macht Freude und aus dem Radio klingt beschwingte Musik. Das Überholen von Fahrrädern gelingt problemlos, zumal mein Transporter einen Meter weniger breit ist als ein normaler PW.
Da es leicht regnet und sich die Fenster beschlagen aktiviere ich das Gebläse – Lüftung wäre ein zu netter Ausdruck. Auch bei diesem Detail wurde die Effizienz der Eleganz vorgezogen. Das Fahrzeug hat einen tollen Einschlag und auf kleiner Fläche lässt sich der Transporter wenden. Der Transportauftrag ist erledigt und heiter fahre ich einen klitzekleinen Umweg, um die Fahrt noch was zu geniessen.
Zurück auf dem Parkplatz, wird das Elektromobil angenabelt und die Schlüssel werden an der Reception in Empfang genommen.
Wie geht es mit uns weiter?
Die einfache Handhabung des Fahrzeuges, unkompliziert reservieren, nutzen und abgeben ist vergnüglich. Sollte in Zukunft jemand aus meinem Freundeskreis was transportieren müssen, dann werde ich mich mit einem Lächeln zur Verfügung stehen.
Kosten
Ich habe den Transporter eine Stunde gemietet.
Eine Grundgebühr beträgt 5 Franken, dazu kommen pro ausgeliehene Stunde weitere 5 Franken hinzu. In der App kann das Häklein «Versicherung» aktiviert werden. Voller Versicherungsschutz welcher aber wieder mit 12 Franken zu Buche schlägt. Summa summarum hat mich der Transport 22 Franken gekostet.