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Schadstoffquellen im Einfamilienhaus

12. Oktober 2020

Schadstoffe sind nicht nur ein Problem von öffentlichen Bauten. Auch private Liegenschaften sind davon betroffen – samt ihrer meist ahnungslosen Eigentümer. Unser Blogger Andreas Merz entdeckte giftiges Naphthalin in seinem Haus.

Bauschutt liegt am Boden
Bei einer Wohnungssanierung können problematische Stoffe in hoher Dosis frei gesetzt werden.

Vor zwei Jahren konnten wir mein Elternhaus übernehmen. Seither wohnen wir mit unseren Kindern in einem 70er-Jahre-Haus in der Agglomeration Luzern – ein Einfamilienhaus, wie es zu Tausenden in der Schweiz steht. Beim Kauf war uns bewusst, dass noch Sanierungsmassnahmen anstehen.

Deshalb liessen wir vor Planungsstart einen Gebäudeenergieausweis erstellen, einen Geak Plus. So wollten wir energetischen Schwachstellen auf die Spur kommen. Nebst diesen Schwachstellen entdeckten wir dank der Beratung des Experten auch unsere Schadstoffbelastung. Mit dem Wissen über das krebserregende Naphthalin im Haus standen wir plötzlich vor neuen Herausforderungen.

Ein Loch im Boden brachte Licht ins Dunkle

Der feinen Nase meiner Frau ist es zu verdanken, dass wir uns Gedanken gemachten haben, weshalb es im Haus stets leicht müffelt. Vor allem nach längeren Abwesenheiten fiel die schlechte Luftqualität auf. Auf die Problematik angesprochen, empfahl uns unser Geak Experte, ein Loch in den Unterlagsboden zu machen.

Schon beim Wegnehmen des Parketts stieg uns ein unangenehmer, teeriger Geruch in die Nase. Unter dem Unterlagsboden fand ich dann die Quelle des Übels – eine dicke Schicht teerige Spreu, welche vor 50 Jahren als Isolation, Feuchtigkeitsschutz und Trittschalldämmung eingebaut wurde.

Wir entschlossen uns deshalb, eine Schadstoffmessung durchführen zu lassen. Dabei zeigte sich, dass unser Kinderzimmer am stärksten belastet war. Der gemessene Wert überstieg den Geruchsschwellenwert und bestätigte unsere Wahrnehmung der Schadstoffbelastung. Aufgrund der Resultate wurde uns eine Sanierung empfohlen.

Unter dem Unterlagsboden lag der schwarze, teerige Schadstoff. (Bild: siehe oben).

Sanierungsplanung

Da wir als junge Familie planten, noch lange in diesen Räumen zu leben, war für uns von Beginn an klar, dass wir eine Entfernung des Schadstoffs anstrebten. Wir holten Offerten bei Firmen in der Region ein und konkretisierten das Projekt. Es zeigte sich, dass der Eingriff um einiges umfangreicher werden und viele weitere Anpassungen nach sich ziehen würde. Die Planung bis und mit Baubewilligung beanspruchte schliesslich mehr als ein Jahr.  

Ein langer Weg wird noch länger

Diesen Sommer konnten wir schliesslich mit dem Rückbau beginnen. Arbeiter – ausgerüstet mit Schutzkleidern und Filtermasken – entfernten den Unterlagsboden bis zur Betonplatte. Es stank höllisch. Unsere Rachenschleimhäute fühlten sich an, als wären wir unter die Kettenraucher gegangen, obschon wir nur kurze Augenscheine vor Ort nahmen.

Trotz Entfernung des Schadstoffs zeigte eine erneute Luftmessung noch erhöhte Schadstoffwerte. Weil Naphthalin auch in Beton diffundiert, musste die Betonplatte zusätzlich mit einer Spezialfolie abgedichtet werden. Im Rahmen der weiteren Sanierung kamen immer wieder neue, sekundäre Geruchsquellen zum Vorschein.

So entpuppten sich Elektrorohre als Verbreitungsachsen der giftigen Gase. Einige Elektrokabel stanken nach Teer, obschon diese nie direkten Kontakt zum Schadstoff hatten. Damit festigte sich die Erkenntnis, dass wir diesen Schadstoff wohl nie ganz loswerden würden.

Ein Leben ohne Schadstoffe

Nun hoffen wir, dass wir keine neuen Quellen mehr entdecken und vor allem im Rahmen der Sanierung keine neuen Schadstoffe eingebaut haben. Heute gibt es glücklicherweise eine grosse Auswahl an schadstofffreien Baustoffen. Die Suche nach passenden schadstofffreien Baustoffen ist jedoch aufwendig.

Erfreulich ist aber, dass das Thema in der Öffentlichkeit breiter diskutiert wird, das Angebot an baubiologischen Stoffen rasant wächst und auch bei den konventionellen Baufirmen zunehmend Know-how aufgebaut wird.

Blinder Fleck – Hausverkauf

Bis heute sind Bauschadstoffe kaum ein Thema bei Hausverkäufen. Häuser mit Schadstoffen – und die gibt es zuhauf – sind eigentlich minderwertig, weil Schadstoffsanierungen rasch ins Geld gehen. Eine entsprechende Korrektur des Hauspreises wäre die logische Folge.

Weil jedoch Einfamilienhäuser an guter Lage gesucht sind und immer höhere Preise erzielen, haben Abklärungen bezüglich Bauschadstoffen in Verkaufsverhandlungen keinen Platz. Fragt ein Interessent nach, ob Schadstoffe wie Asbest oder Naphthalin vorhanden sind, vergibt er seine gute Ausgangslage und muss mit einer Absage rechnen.

Boden voller Bauschutt

Naphthalin – ein heimtückischer Schadstoff

Naphthalin entsteht bei Verbrennungsprozessen wie beim Grillieren oder Rauchen. Zu industriellen Zwecken wurde es aus Steinkohlenteer oder Erdöl gewonnen. Früher wurde Naphthalin zur Herstellung von Mottenkugeln verwendet.

Bis in die 70er-Jahre wurden teerhaltige Produkte wegen ihren wasserabweisenden Eigenschaften beim Bauen eingesetzt. Diese Produkte – zum Beispiel Teerkleber oder Teerpappen – enthielten oft Naphthalin. Auch Jahrzehnte nach dem Einbau geben diese Produkte leichtflüchtige Schadstoffe an die Luft ab.

Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Naphthalin zu Entzündungen der Atemwege führen kann. Hält die Exposition über einen langen Zeitraum an, können Tumore entstehen.

Blogger*in

Andreas Merz

Portrait von Andreas Merz

ehemaliger Mitarbeiter Umweltberatung Luzern

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