Reparieren statt wegwerfen – Defektes zurück an den Start
Klemmt der Reissverschluss Ihrer Jacke, ist der Absatz Ihres Lieblingsschuhs abgelaufen oder blieb der Wecker heute Morgen stumm? Kein Problem. Getreu dem Motto «reparieren statt wegwerfen» bringen verschiedenste Reparatur-Dienstleistungen rasch und kostenlos zusammen, was zusammen gehört. Eine dieser Dienstleistungen ist der Reparaturführer. Luzern und Zug sind Partnerkantone der Online-Plattform.
Mit zunehmendem Konsum steigt der Verbrauch an Rohstoffen, der Einsatz an Energie und die Abfallmenge – eine Belastung für Umwelt und Klima. Viele Dinge landen im Abfall, obwohl sie nur geringfügig beschädigt sind und mit wenig Aufwand wieder voll funktionsfähig wären. Eine fachgerechte Reparatur kann die Lebensdauer eines Produktes entscheidend verlängern. Abfallmengen können dadurch verringert und Ressourcen für die Neuproduktion eingespart werden.
701 Kilo Abfall pro Person
Gemäss dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) fielen im Jahr 2021 rund 701 Kilogramm Siedlungsabfall pro Person an. Diese hohe Abfallmenge deutet auf einen sehr hohen Ressourcenverbrauch in der Schweiz hin. Im internationalen Vergleich weist die Schweiz einen hohen Pro-Kopf-Anteil an Siedlungsabfällen auf. Dafür verantwortlich ist unter anderem der hohe Lebensstandard in der Schweiz.
Besonders zu erwähnen ist der Elektroschrott. Die Zahl elektronischer Geräte steigt und damit verbunden auch die Abfallmenge. Durch die fachgerechte Entsorgung von elektronischen Geräten werden gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe wie zum Beispiel Quecksilber vermieden. Um Ressourcen zu schonen, können Geräte repariert werden.
Viele (neue) Dinge landen im Abfall
Als kürzlich mein Handy zu Boden fiel und das Display etliche Sprünge aufwies und der Touchscreen nicht mehr reagierte, fielen mir in erster Linie die hohen Kosten eines neuen iPhones ein. Ein knapp fünf Monate altes bzw. neues Handy, welches ich für ca. 700 Franken kaufte, fällt zu Boden, funktioniert nicht mehr und wird entsorgt.
Viele Dinge landen im Abfall, da sie den Anschein machen, nicht mehr repariert werden zu können, und werden für viel Geld wieder neu gekauft. Da fiel mir die Online-Plattform Reparaturführer ein und ich machte mich auf die Suche nach einem «Handyreparateur» in der Nähe.
Von Handyapotheke bis Zahnhaus
So bin ich dann auf eine «Handyapotheke» in Luzern gestossen. Noch am selben Tag machte ich mich auf und besuchte diesen Reparateur. Er schaute sich mein iPhone an. Nach ca. zwei Stunden hatte ich ein fast neues iPhone, welches wieder einwandfrei funktionierte. Dank der Reperatur konnten die Kosten auf 200 Franken eingegrenzt werden.
Total begeistert durchstöberte ich am Abend die einzelnen Reparaturbetriebe in Luzern und war über die verschiedenen Reparaturdienstleistungen überrascht. So stiess ich unter anderem auf ein «Zahnhaus», bei welchem Prothesen repariert werden können, auf eine GmbH, bei welcher Reparaturen aller Streichinstrumente vorgenommen werden, auf eine GmbH, bei welcher Hüte aller Art repariert, umgeformt oder gereinigt werden können, etc.
Kooperation der Kantone
Der Reparaturführer ist eine Kooperation zwischen den Kantonen Luzern, Zug, Zürich, Basel und Solothurn, den Städten Bern und Thun sowie der Gemeinde Köniz. Nebst den verschiedenen registrierten Reparaturprofis wird über die aktuellsten Reparatur-News informiert.
Die hohen Abfallmengen und das Thema Ressourcenschonung lassen Repair-Cafés aufleben. So existieren bereits über 30 solcher Cafés in der Schweiz. Das Repair-Café findet in Luzern einmal pro Monat im Neubad statt.
Solche Dienstleistungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung, indem sie rasch und kostenlos zusammenführen, was zusammen gehört.