Wer war es? Genetik im Dienst des Artenschutz
Alle kennen vermutlich die Genetik als Teilgebiet der Forensik aus Krimiserien im Fernsehen. Meistens geht es um biologische Spuren am Tatort – ein Blutspritzer, ein Haar oder eine Hautschuppe. Diese sollen eindeutig einer Person zugeordnet werden. Oder es stellt sich die Frage ob eine Blutspur tatsächlich von einem Mensch oder einem Tier stammt, und in letzterem Fall von welcher Art. Weiter kennt man die Anwendung der Genetik im Zusammenhang mit der Vaterschaftsabklärung. Im Natur- und Artenschutz behandelt man genau die gleichen Fragen: die Frage nach der Art, des Individuums und einer allfälligen Verwandtschaft. In der Schweiz ist die Genetik eine wichtige Methode für die Überwachung der Populationen von Wolf, Luchs, Bär, aber auch Wildkatze. Beim Wolf geht es vor allem um den Nachweis von Individuen und Rudeln. Dabei wird in einem ersten Schritt die Art, die das gesammelte Material verursacht hat (Kot, Haare, Speichel, Urin), und in einem zweiten Schritt wird dann versucht das Individuum zu bestimmen. Bei Nachwuchs dienen die genetischen Analysen der Identifikation der Anzahl Welpen im Rudel. Beim Luchs wird die Entwicklung der genetischen Parameter auf Populationsebene überwachen. Die wiederangesiedelten Populationen in der Schweiz sind nach wie vor klein und isoliert. Sie sind daher durch Inzucht und genetische Verarmung gefährdet.