Wie nachhaltig sind Waschstreifen? (Erstfassung vom 10.8.2021)
Waschstreifen sind im Trend. Doch sind sie so nachhaltig, wie sie versprechen? Das müssen Sie über Waschstreifen wissen.
Zurzeit schiessen immer mehr Firmen aus dem Boden, welche Waschstreifen anbieten. Das Angebot ist verlockend: Die dünnen Waschstreifen versprechen eine gute Ökobilanz, da sie weniger Gewicht für den Transport brauchen oder besser in der Dosierung sind. Wir gingen dem auf den Grund und stiessen auf erstaunliche Tatsachen.
Waschkraft von Waschstreifen
Die Vorteile von Waschstreifen
Waschstreifen sind kompakt, einfach anwend- und dosierbar, kommen meistens ohne Plastikverpackung und benötigen wenig Energie für deren Transport.
Was ist der Nachteil von Waschstreifen?
Die dünnen Streifen bestehen aus einem Mindestanteil von Inhaltsstoffen, welche normalerweise in einem Waschprodukt vorhanden sind. Das heisst, dass teilweise ganz auf Wasserenthärter verzichtet und um Faktor 10 bis 20 weniger waschaktiver Substanzen als in einer normalen Waschdosis verwendet wird.
Was bedeutet das konkret?
Würde man bei normalem Flüssigwaschmittel die Dosis um Faktor 10 bis 20 reduzieren, so hätte man die gleiche Waschkraft wie die eines Waschstreifens -> beinahe null. Dies fällt jedoch nicht auf, da die heutigen Kleider-Verschmutzungen oft sehr gering sind und die Waschmaschinen gute Waschprogramme haben. Nur hartnäckige Flecken lassen sich schwer mit einer solch geringen Menge an waschaktiver Substanzen lösen.
Der positive Effekt eines Waschstreifens liegt also nicht darin, dass er eine besonders gute Waschmittelkonzentration hat, sondern schlicht und einfach weniger Waschmittel einsetzt.
Die Ökobilanz der Transportwege
Die Firmen werben oft mit der Ökobilanz der Transportwegen. Logisch: Wird weniger Waschmittel transportiert, wird weniger Treibstoff verbraucht. Dies ist aber unabhängig davon, in welcher Form das Waschmittel transportiert wird.
Inhaltsstoffe
Gewisse Hersteller greifen auf bedenkliche Inhaltsstoffe zurück, was wir nicht mit einem umweltfreundlichen Waschmittel verbinden würden. Produkte mit langen Inhaltsstofflisten würden wir daher eher nicht empfehlen.
Weniger Inhaltsstoffe bedeutet was?
Werden weniger waschaktive Inhaltsstoffe (wie bei Waschstreifen) eingesetzt, so werden Flecken weniger gut entfernt. Bei normalen Verschmutzungen reicht eine kleine Dosierung an Waschmittel jedoch gut aus. Die heutigen Waschmaschinen haben auch sehr gute Waschprogramme, welche kleine Flecken auch gut ohne Waschmittel reinigen könnten.
Die Reduktion von Wasserenthärter (was oft in konventionellen Waschmitteln vorhanden ist), kann über die Dauer der Waschmaschine schaden. Das bedeutet, dass eine Waschmaschine schneller verkalken und dadurch schneller beschädigt werden kann. Das würde sich natürlich negativ auf die Ökobilanz auswirken.
Fazit
Wir gehen davon aus, dass der Mehrpreis für die Waschstreifen nicht gerechtfertigt ist: Es wird weniger Waschmittel für mehr Geld verkauft.
Nichtsdestotrotz wird die Menge an Waschmittel pro Waschgang beträchtlich reduziert, was der Umwelt zugute kommt.
Wir stellen die Frage in den Raum, ob es nicht einfacher und ökologischer wäre auf Waschmittel bekannter Hersteller wie Sonett, Dr. Bronner's, Ecover, Oecoplan etc. zurückzugreifen und dort die Menge an Waschmittel stark zu reduzieren. Wasserenthärter muss dann jedoch je nach Wasserhärtegrad (Wasserhärtegrad Stadt Luzern) zusätzlich beigegeben werden.
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