Palmöl
Aufgrund seines tiefen Preises und der leichten Verarbeitbarkeit ist Palmöl heute das meistproduzierte Pflanzenöl der Welt. Die Palmölproduktion in Südostasien ist der Haupttreiber der Urwaldzerstörung. Knapp die Hälfte der Produkte in unseren Läden enthalten Palmöl. Die Konsumenten haben es in der Hand, den Konsum von Palmöl zu reduzieren.
Palmöl ist allgegenwärtig. In Schokolade, Keksen, Tomatensauce, Chips, Zwieback, Zahnpasta, Gesichtscremes, Sonnencreme oder Waschmittel. In Supermärkten gibt es meist eine grosse Auswahl dieser Produkte. Viele enthalten Palmöl - aber nicht alle. Die Frage, welche Produkte Palmöl enthalten, lässt sich mit einem Blick auf die Zutatenliste klären. Allerdings wird Palmöl nicht immer als solches deklariert. Oft steht auf der Zutatenliste stattdessen "Palmkernöl", "Palmfett", "pflanzliche Öle" oder "pflanzliche Fette".
Palmöl ist nicht per se negativ
Was viele nicht wissen: Ölpalme ist die effizienteste Ölproduzentin, die es gibt. Das bedeutet, dass pro Quadratmeter mehr Öl produziert werden kann, wie mit jeder anderen Pflanze.
Warum ist Palmöl dann ein Problem?
Die zunehmende Produktion von Halbfertig- und Fertigprodukten fördert die Nachfrage nach Öl, da dieses für eine einfachere Verarbeitbarkeit gebraucht wird. Palmöl bietet sich da besonders an, da es lange haltbar, geruchsarm und günstig eingekauft werden kann. Auf Kosten der Natur.
Was kann ich tun?
- Achten Sie beim Kauf von Produkten (Lebensmittel und Pflegeprodukte) darauf, dass wenig oder kein Öl enthalten ist.
- Kochen Sie vermehrt frisch. Butter bietet jedoch keine ökologischere Alternative. Greifen Sie stattdessen auf Raps- oder Sonnenblumenöl zurück und verwenden Sie dieses im Mass.
- Margarinen oder pflanzliche Butter sind umweltfreundlicher als Butter - auch wenn Palmöl drin steckt.
Direkte Folgen - Regenwaldabholzung
Weil Palmöl in vielen unserer Produkte steckt, ist die jährliche Produktionsmenge an Palmöl entsprechend hoch. 2011 lag diese bei 54 Millionen Tonnen - Tendenz steigend. 85 % der globalen Palmölproduktion erfolgt in Indonesien und Malaysia. Dort wo heute Palmölplantagen wachsen, war früher überall Regenwald und die Fläche der Palmölplantagen nimmt weiter zu. Mit dem Regenwald verschwindet der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Daher sind etliche Arten unmittelbar vom Aussterben bedroht - so etwa die Orang-Utans, Nasenaffen und Sumatra-Nashörner.
Indirekte Folgen - Klimawandel
Die globale Waldzerstörung ist für rund einen Fünftel des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Das ist mehr, als alle Flugzeuge, Autos und Züge zusammen verursachen.
Nachhaltiges Palmöl?
Es gibt diverse Organisationen, die sich der nachhaltigen Produktion von Palmöl verschrieben haben. Palmöl kann als nachhaltig bezeichnet werden, wenn durch die Produktion weder Regenwald oder Torfland zerstört oder soziale Konflikte verursacht werden. Leider ist nach wie vor der Anteil an wirklich nachhaltigem Palmöl auf dem Markt gering.