Überall liegt Kacke rum
Während der Sommermonate verbringen wir viel Zeit im Freien, vor allem dieses Jahr. In Luzerner Wäldern traf ich dabei jedoch auf Hinterlassenschaften, auf die man verzichten könnte. Da menschlicher Kot für die Umwelt zum Problem werden kann, haben wir ein paar Tipps, wie damit umgegangen werden sollte, wenn der Darm mal drückt.
Der erste Ausflug führte vom Obernau über den Sonnenberg zum Gütschwald. Im Gütschwald angekommen, starteten wir den Versuch ein Versteckspiel zu spielen. Leider hielt das Spiel nicht lange an. Beinahe hinter jedem Baum lag ein brauner Haufen, geschmückt mit einem weissen Fähnchen! Etwa das gleiche Bild zeigte sich eine Woche später im Bireggwald.
Zurzeit ist dieser Zustand leider in der ganzen Schweiz anzutreffen. Alle müssen mal. Das ist klar. Aber bitte hinterlassen Sie keine Spuren. Nebst der Tatsache, dass Taschentücher und menschlicher Kot einige Zeit bestehen bleiben, können Krankheiten übertragen werden. Nicht zuletzt ist es sehr unappetitlich, wenn sich hinter jedem Baum ein stinkender brauner Haufen befindet.
Der Verrottungsprozess hängt vom Boden ab
Papiertaschentücher bestehen aus Cellulose und verrotten in der Regel nach circa einem Jahr. Durch moderne Verfahren, welche die Taschentücher reiss- und wasserfest machen, kann die Zersetzung wesentlich länger dauern.
Menschlicher Kot verrottet etwas schneller. In der Regel dauert der Zersetzungsprozess drei bis vier Monate. Voraussetzung ist ein humushaltiger Boden, der genügend Mikroorganismen, Pilze und Bodentiere enthält. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, kann der Kot über Jahre bestehen bleiben. Auf Eis beispielsweise findet kein Verrottungsprozess statt.
Vorsicht beim Trinken aus Bächen
Nebst dem Verrottungsprozess spielen Krankheiten eine wichtige Rolle. Unsere Exkremente können Unmengen an unschönen Inhalten transportieren. So enthält Kot nebst verdauten und unverdauten Bestandteilen auch Bakterien, Viren und Parasiten, welche Krankheiten übertragen können.
Auch Kot von Tieren ist nicht unproblematisch. Deshalb empfiehlt es sich, Wasser in der Nähe von Weiden nicht ungefiltert zu trinken.
So wird`s richtig gemacht
- Entfernen Sie sich von umliegenden Gewässern. Der nächste Regen spült die Hinterlassenschaften in den Bach.
- Buddeln Sie die Exkremente circa 30 Zentimeter tief ein, damit der Verrottungsprozess schneller abläuft, der unschöne Anblick erspart bleibt und Fliegen Krankheiten nicht übertragen können.
- Ist ein Buddeln aufgrund der Unterlage nicht möglich, bleiben noch die guten alten Robidog-Säcke übrig.
- Papiertaschentücher sollten wegen Waldbrandgefahr nicht verbrannt werden. Achten Sie darauf, dass Sie bei jedem Ausflug eine Plastiktüte dabeihaben, damit Sie das Papier darin verstauen können.