Müssen befallene Buchsbäume behandelt werden?
Ratgeber
Bereits habe ich erste Raupen an meinem Buchsbaum entdeckt! Ich befürchte, dass es die Raupen des Buchsbaumzünslers sind. Woran erkenne ich diese Raupen genau? Was kann ich dagegen unternehmen? Gibt es auch eine “ungiftige“ Bekämpfungsvariante? Und stimmt es wirklich: Stirbt der Buchsbaum ohne Behandlung?
In der Schweiz stillen die gefrässigen Raupen des Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ihren unersättlichen Hunger seit Sommer 2007 an Blättern und Rinde des Buchsbaums. Ursprünglich stammt der nachtaktive Schmetterling aus Ostasien und wurde wahrscheinlich befallene Buchsbäumen eingeschleppt. Ohne natürliche Fressfeinde vermehrt sich der Falter explosionsartig und führt bei starkem Befall zu Kahlfrass. Dies schwächt die Pflanze und kann sie zum Absterben bringen.
Kurzantwort
Da sich der aus Ostasien eingeschleppter Buchsbaumzünsler ohne Bekämpfung explosionsartig vermehren kann, führt ein Befall bisweilen tatsächlich zum Absterben des Buchsbaums. Buchsbäume sollten daher von März bis Oktober regelmässig auf den Befall mit gelb-grün-schwarz gestreiften Raupen kontrolliert werden.
Leicht erkennbare Raupe
Von März bis Oktober entwickeln sich-abhängig von der Temperatur-mehrere Generationen des Buchsbaumzünslers. Die Raupen der letzte Generation überwintern meist in zusammengesponnen Blättern im unteren Teil des Buchsbaums. Steigen die Temperaturen im März wieder an, setzten die Raupen ihr letztjähriges Frasswerk fort. Durch mehrere Häutungen können die Raupen innert vier Wochen eine Länge von bis zu 5 Zentimetern erreichen. Die Buchsbaumzünslerraupe ist leicht an ihrer auffälligen gelb-grün-schwarzen Streifung und am schwarzen Kopf zu erkennen. Die ausgewachsenen Raupen fertigen aus Blättern, Zweigen und Gespinsten einen Kokon für die Verpuppung. Das Puppenstadium dauert 2 bis 3 Wochen. Danach schlüpfen die Falter und suchen sich neue Eiablageorte auf der Unterseite von Buchsbaumblättern. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen 2 bis 3 Milimeter kleine Raupen und ernähren sich wieder von Buchsblättern und Rinde-der Zyklus beginnt von vorne.
Entdecken Sie helle Gespinnstfäden, Kotkrümel oder gebräunte Triebe können das Anzeichen für das Werk des Buchsbaumzünslers sein. Da sich die Raupen vom Pflanzeninnern nach aussen fressen, fällt ein Befall oft zu spät auf. Man sollte Buchsbäume von März bis Oktober regelmässig kontrollieren. Dabei erleichtern Lockstofffallen (Gartengeschäft oder Internet) die Arbeit. Finden Sie in der Falle ausgewachsene Zünsler, kontrollieren Sie die Buchspflanze nach etwa einer Woche auf Raupenbefall.
Entdecken Sie nun die Raupen des Buchsbaumzünslers, können Sie bei geringem Befall die Raupen von Hand ablesen oder den Buchs mit einem starken Wasserstrahl abspritzen. Sammeln Sie die Raupen in einem Plastiksack, frieren Sie sie ein und entsorgen Sie sie mit dem Haushaltsabfall. Vom Einsatz chemischer Insektizide ist abzuraten, da diese auch Nützlingen wie Marienkäfern und Bienen schaden.
Natürliche Abhilfe
Eine biologische, unbedenkliche und sehr wirksame Methode ist die Behandlung mit einem Produkt auf der Basis von Bakterien (zum Beispiel Delfin ®). Dabei wirkt das Bakterium(Bacillus thuringiensis) als Frassgift gezielt gegen den Zünslerraupe und kommt nur zum Einsatz, wenn der Baum von fressenden Raupen befallen ist. Für eine langfristig erfolgreiche Behandlung sprechen Sie sich mit betroffenen Nachbaren ab, um den Zünsler gartenübergreifend zu bekämpfen.
Autor*in
Regina Lenz
ehemalige Mitarbeiterin Umweltberatung Luzern