Gifte in Haus und Garten
Greifen Sie zu Hausmittelchen statt zu Giften, zum Mikrofasertuch statt zum toxischen Putzmittel oder versuchen Sie, sich mit den unverhofften pflanzlichen "Untermietern" zu arrangieren.
Ganz auf Gifte zu verzichten, scheint schwierig. Trotzdem sollten wir versuchen, Schritt für Schritt dieses Ziel zu erreichen. Im Haushalt auf aggressive Putzmittel und Insektizide verzichten und stattdessen zum Mikrofasertuch und biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln greifen. Im Garten jäten statt Herbizid spritzen; im Hobbyraum keine lösungsmittelbasierten Lasuren verwenden, sondern die ökologische Alternative wählen.
Im Haushalt
Bei einer Vielzahl von Verschmutzungen reichen mechanische Putzkraft, ein Mircofasertuch und Wasser zur Reinigung aus. Seien Sie sparsam beim Einsatz von umweltschädlichen Reinigungsmitteln. Viele kostengünstige Hausmittel können Ersatz bieten: Ein bisschen Zitronensaft zum Entkalken, Brennsprit zum Fensterputzen oder Putzessig für andere Flecken. So schonen Sie nicht nur die Umwelt sondern auch Ihr Portemonnaie.
Unkrautvertilger verboten
Es ist gesetzlich verboten, Unkrautvertilger (Herbizide) auf Kies-, Platten- oder Betonplätzen anzuwenden. Der Grund dafür ist, dass so die umweltschädlichen Substanzen direkt ins Grundwasser gelangen oder in Gewässer gespült werden, wo sie für viele Kleinstlebewesen schädlich sind.
Mit ein bisschen Aufwand und Durchhaltewillen verhindern Sie, dass überhaupt un(erwünschte) Kräuter Überhand nehmen:
- Wischen Sie regelmässig ihre Plätze, so dass Samen und Humus entfernt sind, bevor sich eine Pflanze ansiedeln kann. Halten Sie die Ränder eines Steinplatzes stets sauber.
- Verlegen Sie Platten so, dass die Fugen möglichst eng sind oder füllen Sie diese mit Mörtel anstatt mit Sand (Sandfugen sind jedoch wertvoll für Wildbienen!)
- Sie können auch ihren Garten umgestalten: Ruderalflächen, Blumen- und Magerwiese bringen einen deutlich geringeren Aufwand mit sich als ein englischer Rasen - und sie nützen erst noch der Biodiversität.
"Unkräuter"
Es gibt keine systematische Einteilung in "Unkraut" und "nicht Unkraut". Man könnte sie auch einfach Wildkräuter nennen. Es liegt in der subjektiven Betrachtung einer jeder Person, welche Pflanzen man als Unkraut bezeichnet und welche nicht. So kann es auch sein, dass zum Beispiel Löwenzahn für einige ein lästiges Kraut ist, und für andere Personen eine schöne Nutzpflanze: aus Löwenzahn können nämlich köstliche Salate und andere Leckerbissen hergestellt werden können.
Bevor Sie das nächste mal auf Unkrautvernichtungstour gehen, überlegen Sie sich, welchen Schaden diese Pflanze anrichtet. Vielleicht ist sie ja ein Heilkraut, ein Wildgemüse oder leistet einen wertvollen ökologischen Beitrag für Tiere. Man kann sich durchaus fragen wie "sauber" ein Garten wirklich sein muss - wenn man die Ansprüche etwas anpasst kann man sich viel Arbeit sparen und gleichzeitig etwas für die Biodiversität tun.
Wenn Sie nun also doch zum Schluss kommen, dass eine Pflanze weg muss, dann gibt es mehrere umweltschonende Möglichkeiten:
- Jäten ist die umweltfreundlichste und zugleich aufwändigste Methode. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze mitsamt der Wurzel entfernt wird. Tipp: Trockene Böden lassen sich leichter jäten.
- Wenn die Wurzeln der Pflanze schlecht zugänglich sind, können Sie auch regelmässig die grünen Teile abschneiden, dies hemmt das Wachtum. Am einfachsten verwendet man dazu einen Schaber aus Metall.
- Bodendeckende Pflanzen verhindern, dass sich unerwünschte Pflanzen überhaupt ansiedeln können.
- Mittels Hochdruckreiniger oder einem Abbrenngerät können grosse Flächen schnell von unliebsamem Grün befreit werden.